Gelsenkirchen. Schalke plant eine neue Unternehmensanleihe mit einem Volumen bis 16 Millionen Euro. Die Königsblauen haben aktuell keine Wahl. Ein Kommentar.

Dass Wirtschaftsunternehmen Anleihen herausgeben, ist auf dem Finanzmarkt nichts Außergewöhnliches. Dass auch Profiklubs auf dieses Mittel zurückgreifen, um Einnahmen zu generieren, ist nicht anstößig. Die Anleger bekommen ihren Anteil meist ordentlich verzinst zurück. Doch ganz so einfach ist die Sache beim FC Schalke 04 – mal wieder – nicht.

Schalke bleibt keine andere Möglichkeit

Die Schalker gaben die nun fällige Anleihe 2016 heraus, um eine Anleihe aus dem Jahr 2012 vorzeitig abzulösen. Nun wird eine Anleihe erneut mit einer weiteren Anleihe bedient. Klingt kompliziert? Ist es auch. Schulden – und eine Anleihe ist genau das – werden immer wieder mit neuen Schulden bezahlt. Eine Endlosschleife.

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Momentan gibt es für Schalke aber keine bessere Alternative. Einen weiteren Kredit kann der Klub nicht aufnehmen, ohne ihn mit dem Land Nordrhein-Westfalen abzusprechen. Das Land hatte den vorangegangenen mit einer Bürgschaft abgesichert. Und genug eigene Mittel? Stehen in Kürze nicht zur Verfügung. Üppige Transfereinnahmen sind durch die Corona-Pandemie und den Abstieg aktuell nicht zu erwarten. In der 2. Bundesliga sinken zudem die Einnahmen aus dem Spielbetrieb, zum Beispiel durch TV-Gelder und Zuschauerzahlen. Bis es eine mögliche Ausgliederung gibt, vergehen noch Jahre. Und Sponsorengelder werden benötigt, um möglichst schnell den Wiederaufstieg anpeilen zu können.

Schalke: 2023 wird der zweite Teil der Anleihe fällig

Die neue Anleihe beweist dramatisch: Dass der Wiederaufstieg in spätestens zwei Jahren gelingt, ist für die Königsblauen existenziell wichtig. Denn im Jahr 2023 wird der zweite Teil der Anleihe fällig – und deren Volumen beträgt nicht mehr wie jetzt 16, sondern dann 34 Millionen Euro. Mögliche Anleger werden sich ohnehin gut überlegen, ob sie investieren. Im Fall einer Insolvenz ist eine komplette Rückzahlung nicht sicher.

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