Gelsenkirchen. Große Pläne hatte Schalke mit Daniela Ulbing als Leiterin der neuen “Stabsstelle Kommunikation“. Doch nach neun Wochen ist Schluss für Ulbing.

Das Kommen und Gehen in der Führungsebene des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 geht weiter. Nur neun Wochen nach Amtsantritt lösten die Königsblauen den Vertrag mit Medien-Chefin Daniela Ulbing (51) schon wieder auf – in „beiderseitigem Einvernehmen“, wie die Königsblauen in einer ganz kurzen Nachricht, die nur zwei Sätze enthielt, mitteilten. Erst am Sonntag vor dem Spiel gegen den FC Augsburg (1:0) hatte sich Ulbing auf der Pressetribüne den Reportern persönlich vorgestellt.

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Die ehemalige TV-Moderatorin Ulbing hatte am 3. Februar die von Marketingvorstand Alexander Jobst initiierte „Stabsstelle Kommunikation“ übernommen – sie sollte die bisher strikt getrennt gehaltenen Bereiche Sport- und Unternehmenskommunikation überblicken. Eine solche Position gab es zuvor noch nicht. Das Gesicht von Schalkes Presseabteilung war 19 Jahre lang Thomas Spiegel, doch von Spiegel hatte sich Schalke im Mai 2020 getrennt.

Doch warum muss nun auch Ulbing gehen? Hinter vorgehaltener Hand ist zu hören, dass die Harmonie mit den Mitarbeitern der Medienabteilung seit dem ersten Tag nicht stimmte. Ihr großer Förderer Jobst verlässt den Klub am 30. Juni.

Schalke-Vorstand blamiert sich in Talkrunde

Aus Ulbings Amtszeit bleibt nur ein Fauxpas in Erinnerung, für den sie nichts konnte. Am 8. Februar wurde Schalkes Vorstand während einer virtuellen Talkrunde befragt, warum die Personalie verspätet verkündet wurde.

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Daraufhin schwiegen Jobst, Ex-Sportvorstand Jochen Schneider und Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers. Rühl-Hamers schaute Schneider, offiziell für "Kommunikation" zuständig, an und fragte: "Jochen?" Schneider schaute zurück: "Machst du?" Dann sagte Rühl-Hamers: "Also erst einmal ist der 1.2. nicht richtig, Vertragsbeginn ist der 3.2." Danach schwieg das Trio wieder, bevor Schneider sagte: "Ich weiß nicht, ich bin ein Stück weit überfragt - war es der 8.2., als wir die Personalie kommuniziert haben? Vielleicht, Alex, kannst Du unterstützen?" Dann übernahm Jobst: "Dass das jetzt erst kommuniziert wurde, ist zeitlich nachgelagert gewesen aufgrund der vielen Vorkommnisse der letzten Wochen und Tage. Zugegebenermaßen hätte man das proaktiver und offensiver im Vorfeld tun können."

Es scheint, als wäre das Engagement von Ulbing bei Schalke 04 von Beginn an ein großes Missverständnis gewesen.