Gelsenkirchen. 2019 wäre Robin Gosens fast auf Schalke gelandet. Im Interview spricht er über seine Liebe zu Königsblau und das beste „Unglück“ seiner Karriere.

Knapp zwei Jahre ist es her, da wäre Linksverteidiger Robin Gosens beinahe bei Fußball-Bundesligist Schalke 04 gelandet. Der heutige Nationalspieler Gosens hatte sich im Sommer 2019 sogar schon mit den Königsblauen geeinigt, einen Vertrag unterschrieben – ehe der Transfer doch noch platzte, weil die Klubs sich nicht auf eine Ablöse einigen konnten.

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„Das war wirklich heftig“, sagt er heute im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe über das Transfer-Drama. „Zu jedem Fußballtraining kam ich früher in Schalke-Trikot. Doch es hing sogar noch mehr dran. Ich bin sehr heimatverbunden und hatte die Chance, zurück ins Ruhrgebiet zu ziehen, nur 40 Minuten von meinem Elternhaus entfernt. Die Rahmenbedingungen haben einfach gepasst, ich hatte mich schon total auf diesen Schritt gefreut.“ Dass der Wechsel schließlich platzte, war für Gosens „wie ein Schlag ins Gesicht“.

Robin Gosens hält Schalke weiter für „reizvolle Adresse“

Zwei Jahre später allerdings „muss man sagen, dass dieses Unglück vielleicht das beste war, was mir passieren konnte“, gibt Gosens zu. Denn während Schalke inzwischen unmittelbar vor dem Abstieg in die 2. Bundesliga steht, spielt der gebürtige Emmericher mit dem italienischen Spitzenklub Atalanta Bergamo in der Champions League. Seit September 2020 darf sich Gosens sogar Nationalspieler nennen. „Im Fußball kann eine falsche Entscheidung alles zerstören“, weiß Gosens. „Vor zwei Jahren hat niemand ernsthaft gedacht, dass Schalke jetzt als abgeschlagener Tabellenletzter mit großer Wahrscheinlichkeit in die 2. Bundesliga absteigt. Es tut mir in der Seele weh.“

Denn seit Kindertagen ist der 26-Jährige Fan der Schalker. Auslöser war ein erster Besuch im Parkstadion mit seinem Patenonkel. „Ich kann mich noch erinnern, wie ich die Treppen hochgelaufen bin und die Nordkurve voller Fahnen gesehen habe. In diesem Moment war es um mich geschehen. Ein magischer Moment. Seitdem bin ich nicht mehr losgekommen von diesem Verein.“

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Nicht zuletzt deshalb drückt Gosens den Schalkern alle Daumen und schaut bis heute viele der Spiele live im TV. Trotz des drohenden Abstieges glaubt er, dass Schalke für Profis „nach wie vor eine reizvolle Adresse“ sei. „Schalke ist noch immer einer der größten Vereine in Deutschland“, sagt der Verteidiger. „Ich glaube nicht, dass der Verein Probleme bekommt, Spieler von Schalke zu überzeugen.“