Gelsenkirchen. Gazprom hat seinen Vertrag als Hauptsponsor des FC Schalke 04 bis 2025 verlängert. Der Deal soll auch eine einmalige Aufstiegsprämie enthalten.

Bundesliga-Schlusslicht Schalke 04 hat einen der wichtigsten Bausteine zur Sicherung der Zukunft gesetzt und unter Beweis gestellt, dass der Klub auch nach einem Abstieg in die Zweite Liga noch erstklassig aufgestellt sein kann. Die Königsblauen gaben am Dienstag die Vertragsverlängerung mit ihrem bisherigen Hauptsponsor Gazprom bis 2025 bekannt. Die bisherige Vereinbarung war zwar bis 2022 datiert, hätte nach einem Abstieg in die Zweite Liga aber keine Gültigkeit mehr besessen.

„Die Vertragsverlängerung mit unserem wichtigsten Partner Gazprom hat für Schalke 04 eine enorme Bedeutung und zeigt Vertrauen – insbesondere in schwierigen Zeiten“, erklärte Schalkes Marketing-Vorstand Alexander Jobst nach dem Abschluss, der für Schalke ein wichtiges Zeichen ist.

Zwischen acht und zehn Millionen Euro für das Trikotsponsoring

Zu welchen Konditionen Gazprom auf Schalke bleibt, ist nicht bekannt. Mutmaßungen zufolge sollen die Königsblauen aber sogar in der Zweiten Liga zwischen acht und zehn Millionen Euro für das Trikotsponsoring kassieren – eine Summe, die weit über dem liegen würde, was man nach einem Abstieg erwarten durfte. Zum Vergleich: Der Hamburger SV erhält für die Vermarktung seines Trikots in diesem Jahr circa zwei Millionen Euro und ist damit die Nummer eins in der Zweiten Liga. Schalke könnte mit seinem Erlös in der Zweiten Liga auch über etablierten Erstligisten wie Borussia Mönchengladbach (circa sieben Millionen Euro) oder Eintracht Frankfurt (sechs bis sieben Millionen) liegen.

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Der neue Vertrag mit Gazprom soll auch eine einmalige Aufstiegsprämie in unbekannter Höhe beinhalten, sollte Schalke innerhalb der Laufzeit in die Bundesliga zurückkehren. Nach einem Aufstieg würde Schalke wieder annähernd in die Dimensionen vorstoßen, die das Sponsoring mit Gazprom bisher umfasst hat (circa 20 Millionen Euro pro Jahr). Auch die bisherigen Erfolgsprämien würden dann wieder in Kraft treten.

14 Jahre Partnerschaft zwischen Schalke und Gazprom

Gazprom ist seit 2007 Schalkes Trikotsponsor. Der Vertrag mit dem russischen Energieriesen war ursprünglich noch bis 2022 datiert, hätte nach einem Abstieg in die Zweite Liga aber keine Gültigkeit mehr gehabt. Deswegen musste sich Schalke in den vergangenen Monaten auf dem Markt neu orientieren und Alternativen vorbereiten, falls es mit Gazprom keine Einigung über einen neuen Vertrag gegeben hätte. Parallel dazu arbeiteten Marketing-Vorstand Jobst und Aufsichtsrat Matthias Warnig als Geschäftsführer von Nord Stream 2 aber an einem neuen Vertragswerk mit Gazprom – mit Erfolg. Warnig nannte den Abschluss nun ein „starkes Zeichen der Loyalität“, und auch Jobst zeigte sich „dankbar“.

Tatsächlich war es nicht unbedingt erwartet worden, dass die Russen mit Schalke den Weg in die Zweite Liga gehen würden. Die Treue zu Schalke begründete Gazprom-Vertreter Sergey Kupriyanov aber mit dem schon seit 14 Jahren bestehenden Vertragsverhältnis: „Eine Partnerschaft zeichnet sich auch dadurch aus, dass man in herausfordernden Zeiten zusammensteht. Wir möchten dazu beitragen, dass dieser einzigartige Verein wieder in die sportliche Erfolgsspur zurückfindet.“