Gelsenkirchen. Schalkes Malick Thiaw ist auf den Spuren von Thilo Kehrer und Leroy Sané und fährt zur U21-EM. Peter Knäbel: „Er hat sich das absolut verdient.“

Er ist zweifellos eine der ganz wenigen positiven Erscheinungen auf Schalke in dieser Saison, und das hat er jetzt auch offiziell bestätigt bekommen: Abwehrtalent Malick Thiaw wurde zum ersten Mal in die deutsche U21-Nationalmannschaft berufen. Der erst 19-Jährige zählt zum Aufgebot für die im März anstehende Gruppenphase der U21-Europameisterschaft.

Für Thiaw ist es das erste Mal überhaupt, dass er bei einer Junioren-Nationalmannschaft dabei ist. Der Sohn eines senegalesischen Vaters und einer finnischen Mutter wurde zwar in Düsseldorf geboren, hat aber erst kürzlich einen deutschen Pass erhalten. Auch die Finnen sollen in der Vergangenheit heftig um den Abwehrspieler geworben haben, aber Thiaw entschied sich nun für eine Karriere in der DFB-Elf. „Ich bin dankbar und stolz darauf, dass ich erstmals für die deutsche U21-Nationalmannschaft nominiert wurde“, sagte Thiaw und versprach artig, „dass ich bei der Europameisterschaft mein Bestes geben werde, damit wir als Mannschaft so erfolgreich wie möglich sein werden.“ Deutschland trifft in der EM-Vorrunde auf Gastgeber Ungarn (24. März), auf die Niederlande (27. März) und auf Rumänien (30. März).

Malick Thiaw ist ein Eckpfeiler für Schalkes Zukunft

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Thiaw absolvierte vor gut einem Jahr noch als U19-Talent seine ersten Bundesliga-Spiele für Schalke, in dieser Saison hat sich der Abwehrspieler deutlich weiterentwickelt und zählt mittlerweile zum Stammpersonal (14 Einsätze/ ein Tor). „Malick hat sich diese Berufung absolut verdient“, betont Schalkes Interims-Sportchef Peter Knäbel: „Trotz der alles andere als leichten Begleitumstände hat er in den vergangenen Monaten den Schritt vom Jugend- zum Profifußballer geschafft.“ Der kopfballstarke Innenverteidiger ist derzeit Schalkes vielleicht größtes Juwel: Sein Vertrag läuft noch bis 2024 – er gilt als Eckpfeiler für die Zukunft.

Thiaw war 2015 von Mathias Schober, dem Sportlichen Leiter der Knappenschmiede, von Borussia Mönchengladbach in die Schalker Jugend geholt worden; zuvor spielte er auch bereits für Fortuna Düsseldorf und Bayer Leverkusen. Den Großteil seiner Ausbildung absolvierte er aber auf Schalke, und deswegen sagt Peter Knäbel zu Recht: „Auch für den Klub ist es ein tolles Zeichen, dass wieder einmal ein Junge aus der Knappenschmiede zu den besten U21-Spielern Deutschlands gehört.“

Denn zuletzt hatte Schalke immer weniger Talente in die U21 gebracht, nachdem Spieler wie Leroy Sané, Thilo Kehrer, Max Meyer oder Julian Draxler zu den Leistungsträgern der deutschen U21 zählten. Neben Thiaw gehört mit Torwart Markus Schubert, der derzeit an Eintracht Frankfurt ausgeliehen ist, noch ein weiterer Schalker zum EM-Kader: Schubert hat allerdings nie in der S04-Jugend gespielt.