Gelsenkirchen. Zum ersten Mal seit seinem Rücktritt im Februar 2019 kehrt Christian Heidel am Freitagabend nach Schalke zurück - als Gegner. Ein Kommentar.
Fast schon inflationär wird im Fußball das Wort „ausgerechnet“ benutzt – meistens dann, wenn ein Spieler gegen seinen Ex-Klub ein Tor schießt. Wenn Schalke 04 am Freitag gegen Mainz 05 (20.30 Uhr/Sky) verliert, würde das Wort „ausgerechnet“ aber im Übermaß verwendet – und das liegt am Mainzer Sportvorstand Christian Heidel.
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Eine Schalker Niederlage gegen den Vorletzten würde so gut wie sicher den Abstieg bedeuten – einen in der Liga-Geschichte fast beispiellosen Absturz. Und an diesem trägt Heidel eine Mitschuld, auch wenn er seit knapp zwei Jahren nicht mehr bei den Königsblauen angestellt ist. Heidels schweres Erbe belastet die Königsblauen noch heute.
Nur schlecht war Heidels Amtszeit nicht. Schalke wurde in der Saison 2017/2018 Vizemeister, qualifizierte sich für die Champions League. Das brachte viel Geld. Die Verkäufe von Leroy Sané und Thilo Kehrer spülten mehr als 80 Millionen Euro in die Kasse.
Schalke: Viele Fehler im Sommer 2018
Im Erfolg aber machte Heidel große Fehler. Hatte er sich schon vorher teure Fehlgriffe wie zum Beispiel Yevhen Konoplyanka geleistet, gab er im Sommer 2018 das Geld mit vollen Händen aus. Er stattete jeden Spieler mit üppig dotierten, langfristigen Verträgen aus. Spieler wie Sebastian Rudy, Rabbi Matondo und Hamza Mendyl kosteten viel, brachten aber selten Leistung. Die Personalkosten stiegen in Rekordhöhe und boten Heidels Nachfolger Jochen Schneider nicht viel Spielraum, das Team umzugestalten.
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Heidel verließ Schalke 2019 und kehrte kurz vor Silvester 2020 nach Mainz zurück. Gefeiert wird er dort inzwischen wie ein Messias. Er holte einen neuen Trainer, einen neuen Sportdirektor und neue Spieler – und die Mainzer hoffen wieder auf den Klassenerhalt. Sie sind für die Schalker im Abstiegskampf ein Vorbild geworden – dank Heidel. Ausgerechnet.