Gelsenkirchen. Schalke-Anhänger machen ihrem Frust Luft: Vor der S04-Geschäftsstelle versammelten sie sich und forderten das Aus von Jochen Schneider.

Die Stimmung auf Schalke schlägt um. Statt Ratlosigkeit und Resignation regiert nun blanke Wut. Einige hundert Fans des FC Schalke 04, darunter etliche Mitglieder der Ultras Gelsenkirchen, haben am Freitagabend vor der Geschäftsstelle gegen Sportvorstand Jochen Schneider demonstriert. Sie hingen Plakate auf - auf einem stand zum Beispiel „Egal ob Liga eins oder zwei, Jochen, Du bist nicht dabei“. Zudem brüllten sie, das ist auf einem Video zu sehen, die sich über die sozialen Netzwerke verbreiteten, mehrfach laut „Schneider raus“.

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Schalke belegt vor dem 21. Spieltag der Bundesliga mit nur acht Punkten Rang 18. Der Abstand auf den Relegationsplatz und das rettende Ufer beträgt neun Punkte. Ins Visier der Kritiker ist hauptsächlich Sportvorstand Jochen Schneider geraten. Der 50-Jährige ist seit 2019 bei den Knappen im Amt. Er hielt lange an Trainer David Wagner fest, auch nach der verkorksten Rückrunde der vergangenen Saison. Erst, als auch die neue Spielzeit katastrophal begann, wurde auf Schalke reagiert und Manuel Baum geholt. Ebenfalls ohne Erfolg, Huub Stevens sprang danach mal wieder ein. In Christian Gross hat Schalke bereits den vierten Trainer in wenigen Monaten, doch auch der Schweizer scheint den Abstieg nicht mehr verhindern zu können. Das Muster der vergangenen Spiele ist immer das gleiche: Eine ordentliche Halbzeit, danach nur noch Hilf- und Harmlosigkeit – Schalke schafft es nicht einmal, die vermeintlich schlagbaren Gegner zu besiegen.

Schneiders Verbleib auf Schalke gilt als unwahrscheinlich

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Die Schalker Blanz ist mit acht Punkten aus 20 Spielen unterirdisch, Schalke steht auf dem 18. Tabellenplatz und der Abstand auf die rettenden Plätze zum Klassenerhalt beträgt schon neun Punkte. Schalkes Klassenerhalt wohl nur bei mindestens acht Siegen aus den verbleibenden 14 Spielen möglich. Schneider ist angeschlagen, ein Verbleib in der kommenden Saison gilt als höchst unwahrscheinlich.

Die Frage lautet deshalb: Wer plant denn nun die neue Saison? Zurzeit ist es noch Jochen Schneider. Der neue Kaderplaner wird ein Mann seiner Wahl sein. Stellt der dann alleine eine neue Mannschaft zusammen? Was wird aus dem Sportvorstand? Wenn der Aufsichtsrat vorhat, sich im Abstiegsfall von Jochen Schneider zu trennen – welchen Sinn sollte es dann ergeben, ihn mit der sportlichen Zukunftsplanung zu betrauen? Die Schalker Fans fordern nun Klarheit ein. (Gold)