Köln/Gelsenkirchen. Mit Schalkes Ex-Manager, dem Kölner Horst Heldt, kam Max Meyer immer gut klar. Beim Revierklub hinterließ der Spieler jedoch nur verbrannte Erde.

Es ist nicht nur Jochen Schneider, der sich in der Not gerne bei alten Bekannten umsieht. So wie sich Schalkes Sportvorstand zum Beispiel bei der Trainersuche an seine zehn Jahre zurückliegende Zusammenarbeit mit Christian Gross erinnerte, so macht es auch gerne Horst Heldt. Und deswegen verwundert es auf Schalke niemanden, dass beim 1. FC Köln, dem Gegner an diesem Mittwochabend (18.30 Uhr/ Sky) in der Arena, ein früherer Schalker als Verstärkung im Gespräch ist.

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Nachdem Max Meyer seinen Vertrag bei Crystal Palace aufgelöst hat, gilt der Mittelfeldspieler beim 1. FC Köln ebenso als potenzieller Zugang für die Rückrunde wie bei der TSG Hoffenheim. Dass Kölns Manager Horst Heldt sich mit Meyer beschäftigt, erscheint logisch: Er ist zu seiner Zeit auf Schalke immer gut mit dem Mittelfeldspieler klargekommen. Meyers unrühmlicher Abschied auf Schalke im Sommer 2018 fiel in die Zeit von Heldts Nachfolger Christian Heidel.

Die Personalie Meyer würde Schalke eher spalten als helfen

In Gelsenkirchen hat Meyer allerdings so viel verbrannte Erde hinterlassen, dass Schalke allein bei der Frage, ob man sich ebenfalls mit einer Rückkehr des 25-Jährigen beschäftigt, sofort abwinkt. Die Personalie Meyer würde Schalke eher spalten als helfen - trotz der Nostalgiewelle um die Rückkehrer Kolasinac und Huntelaar. In Köln wäre die Ausgangslage für den früheren Nationalspieler eine andere.

Was Köln und Schalke vor dem Duell an diesem Mittwochabend in der Arena eint, ist die sportliche Not: Verlieren darf keiner diesen Keller-Krimi, Schalke muss ihn angesichts von derzeit fünf Punkten Rückstand auf den FC eigentlich sogar gewinnen. “Wir wissen um die immense Bedeutung des Spiels für den Gegner”, sagt Kölns Trainer Markus Gisdol: “Schalke hat etwas größeren Druck, das Spiel zu gewinnen. Aber für uns ist es auch sehr wichtig. Wir werden eine sehr gute, aggressive Performance brauchen.”

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Für Gisdol ist die Partie ebenso wie für Horst Heldt ein Wiedersehen mit Schalke: Er war bei den Königsblauen von 2011 bis Ende 2012 Co-Trainer unter Ralf Rangnick und Huub Stevens - die erhoffte Beförderung zum Chef verweigerte ihm damals ausgerechnet Horst Heldt. Heute arbeiten beide in Köln zusammen.

Gisdol: Klubs im Tabellenkeller kommen zu schlecht weg

Schalke ist für Gisdol “kein Spiel wie jedes andere” - er hat die Königsblauen immer noch im Blick. Wobei seine Wahrnehmung über die S04-Krise zumindest überrascht. Die Schalker hätten “den Vorteil, dass sie viel positiver dargestellt werden als manch anderer Klub unten drin”, sagte Gisdol vor dem Spiel in der Arena. Dabei habe das Team von Christian Gross doch seit Jahresbeginn “von drei Spielen zwei verloren”. 

Köln wartet in der Bundesliga seit fünf Spielen auf einen Sieg, hat aber davor auswärts in Dortmund und Mainz gewonnen. Gisdol findet das nicht so übel, er beklagt, dass manche Klubs im Tabellenkeller zu schlecht wegkommen würden, wenn man das mit der Berichterstattung über Schalke vergleiche. Bei S04 würde es sich so anhören, “als ob sie alles gewonnen haben.”

Offenbar kann eine Wahrnehmung aus der Distanz doch sehr täuschen...