Gelsenkirchen. Die Schalker Ultras melden sich erneut zu Wort: Auf Plakaten am Klubgelände gehen sie die Klubverantwortlichen und die Mannschaft hart an.

Es geht drunter und drüber beim FC Schalke 04: Seit 24 Spielen ist der Klub ohne Sieg in der Bundesliga, seit dem Wochenende ist er zudem Tabellenletzter. Zur sportlichen Schwäche kommen atmosphärische Störungen: In dieser Woche musste Kaderplaner Michael Reschke gehen, der Vertrag mit Stürmer Vedad Ibisevic wurde aufgelöst, die Mittelfeldspieler Nabil Bentaleb und Amine Harit suspendiert. Und dann ist da noch die Finanzkrise, der Klub ist mit über 200 Millionen euro verschuldet.

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Die Anhänger verlieren zunehmend die Geduld mit der Klub-Führung, und nun gehen die Ultras den Verein hart an - mit Plakaten, die sie am Vereinsgelände aufgehängt haben. „Beschämende Außendarstellung, planloser Vorstand und charakterlose Mannschaft - das Ergebnis eurer jahrelangen Misswirtschaft!“, steht auf dem einen. Und auf dem zweiten: "Eins ist klar, ihr werdet sehen - kampflos lassen wir unseren Verein nicht untergehen!"

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Zuletzt hatte sich auch der Supporters-Club, eine der einflussreichsten Schalker Fanvereinigungen mit mehr als 1000 Mitgliedern, in einem Brandbrief an die Mannschaft gewandt: „Tragt unser Vereinswappen wieder mit Stolz auf den Platz, kämpft für die Fans, die Stadt, eine ganze Region und die Farben dieses außergewöhnlichen Vereins", hieß es da. "Zerreißt euch für das königsblaue Trikot, verschafft euch Respekt, Anerkennung, und verbreitet wieder ein wenig Angst vor einer kämpferischen Schalker Einheit."

Schalke-Trainer Manuel Baum hatte Verständnis für das Schreiben gezeigt: "Ich habe mir den Brief selbst mehrmals durchgelesen. Ich finde, dass er wirklich fair, ehrlich und verständnisvoll war“, sagte er. "Die Reaktionen auf unsere Entscheidungen gehen ja in die Richtung. Wir sehen die Problematik vor allem in dem Bereich, den ich ausgeführt habe. Natürlich nehmen wir die Spieler ins Boot. Mark Uth zum Beispiel – der leidet mit dieser Situation. Man hat das gesehen. Wir haben genügend gute, vernünftige Spieler, die mit Herzblut dabei sind und gemeinsam etwas leisten wollen, um den Fans etwas zurückzugeben. Das ist das größte Problem, dass wir die Fans in dieser Region Woche für Woche mit Ergebnissen enttäuschen." (fs)