Gelsenkirchen. Er wollte weg vom FC Schalke, nun wird Sebastian Rudy am Samstag im Hoffenheim-Trikot sein Debüt gegen den Revierklub Borussia Dortmund feiern.
Im Kraichgau freuen sie sich, dass er wieder da ist: „Als wäre er nie weg gewesen", beschreibt Sebastian Hoeneß die ersten Tage eines ganz besonderen Rückkehrers – die ersten Tage von Sebastian Rudy, ausgeliehen vom FC Schalke 04. Zweimal Schalke, nie hatte es geklappt mit Rudy als Leistungsträger bei den Königsblauen. Für 16 Millionen Euro war er 2018 nach Gelsenkirchen gekommen, doch obwohl ihn der damalige Trainer Domenico Tedesco unbedingt in seinem Team haben wollte, konnte sich der 30-Jährige nicht als dringend benötigter Führungsspieler erweisen. Schnell gewann man den Eindruck: Rudy und Schalke, das passt irgendwie nicht. Sebastian Hoeneß, der neue Trainer der TSG Hoffenheim, sprach derweil am Donnerstag auf der Pressekonferenz der Hoffenheimer über seine Zugänge und war sichtlich angetan davon, wie schnell Rudy sich bei der TSG wieder integriert hat. „Er hat sich direkt wieder eingefunden. Ich glaube die Freude war groß bei ihm, bei mir ist sie auch groß", sagte Hoeneß. Rudy und Hoffenheim, das passt irgendwie immer.
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Keine Frage, Sebastian Rudy kennt die TSG Hoffenheim bestens. Immerhin erlebt er nun schon seine dritte Amtszeit im Kraichgau, im Trikot der TSG wurde er einst für die Nationalmannschaft entdeckt. Für Trainer Hoeneß ergibt sich somit ein „wirklich positiver" Eindruck. Deshalb kommt ein Einsatz von Rudy, genau wie der des weiteren TSG-Neuzugangs Ryan Sessegnon, auch schon für die erste Partie am Samstag gegen Borussia Dortmund (15.30 Uhr/Sky) in Frage. Beide werden im Kader stehen. Und: "Beide sind Optionen für das Spiel", sagte Hoeneß.
Rudy ist verliehen - Schalke spart etwas Gehalt
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„Sebastian Rudy ist mit dem Wunsch auf uns zugekommen, wie schon in der vergangenen Saison für die Hoffenheimer spielen zu dürfen. Zusammen mit der TSG haben wir eine gute Lösung gefunden, die Schalke 04 entsprechend finanziell entlastet", hatte Sportvorstand Jochen Schneider Anfang Oktober gesagt, als der FC Schalke seinen Spieler erneut verlieh. Rudys Leihvertrag bei der TSG gilt bis Saisonende am 30. Juni 2021. Danach kehrt Rudy wieder zu den Schalkern zurück. Sein S04-Vertrag gilt noch bis Juni 2022. Eine Leihgebühr kassiert Schalke nicht. Die Königsblauen sparen aber rund 2,2 Millionen Euro Gehalt - die Hälfte der Summe, die Rudy bis zum Saisonende noch zugestanden hätte. Aber: Die anderen 2,2 Millionen Euro muss Schalke weiter selbst zahlen.
Mit Dortmund wartet am Samstag einer der Lieblingsgegner auf die Kraichgauer. Seit fünf Partien ist die TSG gegen die Westfalen ungeschlagen, in der Vorsaison gab es zwei Siege. „Die Statistik ist schön, hilft uns aber für das Spiel nicht“, sagte Hoeneß: „Wir wollen durch unsere Haltung in der Defensive wenig zulassen. Und gleichzeitig in der Offensive durch aggressives Vorwärtsverteidigen und hohe Ballgewinne selber Chancen kreieren.“
Hoeneß blickt positiv auf Rudy
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Die TSG muss gegen den BVB weiter auf Kapitän Benjamin Hübner verzichten. „Er ist weiter verletzt und wird nicht zur Verfügung stehen“, sagte Hoeneß. Doch nun hat er ja die Schalke-Leihgabe Rudy und Sessegon. „Ich habe Ryan wegen der Länderspielpause erst kurz kennengelernt. Aber er hat einen guten Eindruck hinterlassen, er ist ein guter Typ. Bei Sebastian war es, als wäre er nie weggewesen. Er hat sich direkt eingefunden. Bei beiden bin ich sehr positiv“, sagte der 38-Jährige. (fs)