Gelsenkirchen. Schalke 04 holt Vedad Ibisevic für ein Jahr - kein schlechter Deal. Aber im Aufgebot gibt es eigentlich größere Baustellen. Ein Kommentar.
Vedad Ibisevic zum FC Schalke 04 – an diesem Deal gibt es eigentlich nicht viel zu kritisieren: Ablösefrei und für ein niedriges Grundgehalt bekommt der FC Schalke 04 einen erfahrenen Bundesliga-Stürmer. Einen, der in allen 14 Jahren mindestens sechs Pflichtspieltore erzielt hat, meistens deutlich mehr.
Schalke holt einen 36 Jahre alten Stürmer
Einen 36-jährigen Stürmer wie Ibisevic im Kader zu haben, kann keiner Bundesliga-Mannschaft schaden. Und doch wirft diese Verpflichtung Fragen auf. Es gibt viel größere Baustellen in Schalkes Aufgebot als die des Backup-Oldies im Angriff. Noch immer fehlt zum Beispiel ein rechter Verteidiger im Kader – und das erste Pflichtspiel steht in zehn Tagen an.
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Die neu formierte Scouting-Abteilung bekommt außerdem aktuell kein Kreativitätssiegel. Viel Geld erhält Kaderplaner Michael Reschke, der von Sportvorstand Jochen Schneider stets als einer der „besten Europas“ bezeichnet wird. Er durfte seine Abteilung neu aufbauen. Und alles, was ihm für den Sturm einfällt, ist Vedad Ibisevic? Ein Stürmer, der seinen Wert nicht mehr steigern wird? Einen, der so gar nicht ins Vereinskonzept passt, nur junge Spieler holen zu wollen?
Schalke erhielt 4,5 Millionen Euro von Juventus Turin
Die finanzielle Not auf Schalke ist offenbar immer noch sehr groß. Auch die 4,5 Millionen Euro Leih-Gebühr, die Schalke von Juventus Turin für Weston McKennie erhält, ändert daran offenbar nichts. Konkurrenzfähig ist Schalkes Mannschaft noch nicht – selbst der Ibisevic-Deal ist aktuell schon ein Fortschritt. Wenn auch ein kleiner.