Gelsenkirchen. Neue Konkurrenz zu bekommen - das ist für Schalkes Linksverteidiger Bastian Oczipka nichts Neues. Doch was ist, wenn nun Sead Kolasinac kommt?
Er ist bei den Königsblauen schon ein Dauerbrenner. Bastian Oczipka geht in sein viertes Jahr beim FC Schalke 04 – und erlebt hat der 31-Jährige schon einiges, von der Vizemeisterschaft bis zum Abstiegskampf, von Trainer Domenico Tedesco bis David Wagner, von sündhaft teuren Transferperioden bis zu ganz ruhigen. Eins blieb aber stets gleich: Bastian Oczipka verteidigte seinen Stammplatz auf der linken Abwehrseite.
Schalke: Oczipka geht in sein viertes Jahr in Gelsenkirchen
In der vergangenen Saison bestritt er alle 34 Liga-Spiele, insgesamt kam er schon 96-mal in Pflichtspielen für S04 zum Einsatz. Doch bleibt es auch dabei? Herausforderer für Bastian Oczipka suchte Schalke oft. Im Sommer 2018 kam Hamza Mendyl – es spielte: Bastian Oczipka. Im Sommer 2019 verpflichtete Schalke auf Leihbasis Juan Miranda vom FC Barcelona – es spielte: Bastian Oczipka. Und nun? Wieder sucht Schalke, diesmal soll ein alter Bekannter kommen: Sead Kolašinac vom FC Arsenal würde gern zu seinem Herzensklub zurückkehren, Gespräche mit Sportvorstand Jochen Schneider gab es nach Informationen dieser Redaktion bereits.
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Das lässt Bastian Oczipka aber kalt: „Es wird immer viel gemunkelt, gerade auf Schalke. Alle sechs Monate kommt doch so ein Thema auf. Damit muss man sich als Spieler zurechtfinden. Es ist sowieso schwierig, im Vorhinein etwas zu sagen.“ Seit zwölf Jahren ist er inzwischen Profi, beeindrucken lässt er sich nicht. Und er verteidigt nach einer bisher holprigen Vorbereitung seine Mannschaft. Schalke hatte zwei Testspiele gegen die Drittligisten Verl (4:5) und Uerdingen (1:3) verloren, zudem störte ein Corona-Fall im Spielerkreis das Trainingslager. „Ich finde“, sagt er, „dass wir bisher eine sehr, sehr gute Vorbereitung hatten. Dass solche Ergebnisse und Spiele mal zustandekommen, habe ich bisher oft erlebt. Momentan kommt es eher auf Fitness und andere Komponenten an, die wichtiger sind als Ergebnisse.“
Lob für Schalkes neuen Athletiktrainer Leuthard
Für den neuen Athletiktrainer Werner Leuthard gibt es eine Menge Lob: „Er hat mit uns viele neue Übungen gemacht. Wir wollen präventiver arbeiten, die Athletik so hinbekommen wie in der Hinrunde der vergangenen Saison, als wir unter den Top Drei in der Bundesliga waren.“ So schlecht besetzt sei Schalkes Mannschaft gar nicht – als Beispiel nennt er die Testpartie gegen den griechischen Erstligisten Aris Saloniki am Freitag in Tirol (1:0). „Was gegen Aris für Namen auf dem Platz standen, da können wir nicht sagen, dass wir zu wenig Qualität auf dem Platz haben. Das war sehr namhaft. Wir müssen uns nun natürlich als Mannschaft schnell finden und die Abläufe reinkriegen“, sagt Bastian Oczipka.
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Einer, der gegen Saloniki sein Comeback feierte, ist Nabil Bentaleb, der zuletzt auf Leihbasis für Newcastle United spielte. Schalke will den Top-Verdiener eigentlich loswerden – um das üppige Gehalt zu sparen, aber auch, weil der Algerier als Egoist gilt. Etwas, was Bastian Oczipka nicht sieht: „Bisher macht er es super. Von Nabil habe ich aber nichts anderes erwartet. Von seiner Qualität können wir alle nur profitieren. Er tut uns sehr gut – wegen seiner Spielidee, seines Passspiels, seiner Technik. Ihn können wir sehr gut gebrauchen.“
Nicht nur wegen Nabil Bentaleb geht’s in Kabinen-Diskussionen aktuell vorrangig um sportliche Themen. Ob bald wieder Fans zugelassen werden? „Das war nicht so sehr Thema bei uns“, gesteht Bastian Oczipka. „Ich würde mir eine solche Regelung wünschen. Ich glaube schon, dass es von Vorteil sein kann, vor eigenen Fans zu spielen.“
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Er selbst hat sich auf eine weitere Saison mit vielen Spielen eingestellt – er zählt zu den überall geschätzten Führungsspielern, wie er bestätigte. Einer, der auch mit den Bossen über einen weiteren Gehaltsverzicht spricht. „Es geht nicht immer so, dass es innerhalb von fünf Minuten geregelt ist. Aber wir werden da eine Lösung finden, zu 100 Prozent.“
Und genau deshalb wird Bastian Oczipka auf Schalke auch in seinem vierten Jahr so geschätzt: Er ist kein Mann der lauten Töne. Aber einer, auf den Verlass ist.