Dortmund. Der einstige Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes hat nach dem Karriereende eine neue Aufgabe gefunden. Die führt den 32-Jährigen in die BVB-Stadt.
Im Juli gab Benedikt Höwedes das Ende seiner Fußball-Karriere bekannt. Der einstige Kapitän des FC Schalke 04 hatte sich diesen Schritt nach dem letzten Engagement bei Lokomotive Moskau lange überlegt und war sich auch wenige Tage nach der Verkündung sicher, dass sein Gefühl ihn nicht getäuscht habe. Während der Corona-Pandemie habe er viel Zeit gehabt, um die Karriere Revue passieren zu lassen – und sich zu fragen: Wer bin ich? Wer möchte ich sein?
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Der 32-Jährige hat nun eine erste Antwort gegeben. Den Weltmeister von 2014, der von 2001 bis 2017 auf Schalke gespielt hatte, zieht es nach Dortmund. Allerdings nicht zum Revierrivalen Borussia Dortmund ins Westfalenstadion, sondern in die Innenstadt gegenüber des Hauptbahnhofs. Dort steht das Deutsche Fußballmuseum – und Höwedes verstärkt das Kuratorium. Nur wenige Wochen nach seinem Karriereende wurde der 44-malige Nationalspieler als letzter Neuzugang für das neue Beratungsorgan in Dortmund vorgestellt.
Einer der Kollegen: Ex-BVB-Torhüter Roman Weidenfeller
Dem von DFB-Präsident Fritz Keller als Vorsitzenden an diesem Freitag konstituierten Kuratorium gehören mit dem einstigen BVB-Profi Roman Weidenfeller, Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sowie der ehemaligen Nationalspielerin Annike Krahn weitere Fußball-Prominente an.
Als paritätische Gesellschafter des Museums benannten der DFB und die Stadt Dortmund jeweils zwölf Vertreterinnen und Vertreter. Die Persönlichkeiten aus Sport, Politik, Kultur, Wirtschaft und Kirche sollen aus unterschiedlicher Perspektive das im Oktober 2015 eröffnete Haus beraten und es noch stärker im lokalen und überregionalen Umfeld vernetzen.
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Aus der Politik gehört unter anderem Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth dazu. „Das Museum begeistert Menschen aus dem In- und Ausland von Jung bis Alt. Vom neu geschaffenen Kuratorium erhoffen wir uns zusätzliche Impulse für unseren 'Ballfahrtsort'. Mit Persönlichkeiten aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ist das Kuratorium breit und damit bestens aufgestellt“, sagte DFB-Präsident Keller.
Kritische Worte zum Karriereende
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Höwedes fand zum Ende seiner Laufbahn kritische Worte über die Auswüchse des modernen Fußballs, der sich "brutal entwickelt" habe, wie er in einem Spiegel-Interview verriet. "Und dabei immer weiter distanziert von den normalen Fans. Da geht etwas verloren." Hauptgrund für das Ende der Fußballlaufbahn seien jedoch familiäre Gründe, daran konnten auch die Angebote anderer Klubs nichts ändern. (fs)