Gelsenkirchen. Schalke-Trainer erkennt im zusammengebliebenen Kader einen Vorteil. Die Qualität erhöht sich durch die zurückgekehrten Leihspieler. Verl kommt.

Nach dem Test gegen Zweitligist VfL Osnabrück (5:1) geht es für Schalke 04 am Samstag (18.30 Uhr, Parkstadion) nun mit dem zweiten Test gegen Drittliga-Neuling SC Verl weiter. Die Ostwestfalen schafften in der Relegation gegen Lok Leipzig den Aufstieg und haben sich in der Vorbereitung ein knackiges Programm geschnürt.

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Nach dem 0:3 gegen den niederländischen Top-Klub PSV Eindhoven gaben die Verler unter der Woche ihre Visitenkarte bei Bundesligist Borussia Mönchengladbach ab. Die Fohlen setzten sich deutlich 4:0 durch. Nun kommt mit Schalke der nächste Brocken für Verls Trainer Guerino Capretti, der aktuell seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolviert und zuvor als Lehrer für Sport, Mathematik und Religion an einer Gütersloher Realschule war.

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Für S04-Trainer David Wagner wird das Ergebnis vor den 300 zugelassen Fans im neu gestalteten Parkstadion auch diesmal zweitrangig sein. Der 48-Jährige will sehen, wie sich seine Mannschaft insgesamt präsentiert, wer über die Schmerzgrenze geht und welche Spieler sich durch engagierte Auftritte für weitere Aufgaben anbieten. Zuletzt gelang das vor allem Steven Skrzybski, der beim deutlichen Erfolg über Osnabrück zwei Tore beisteuerte und einen Treffer vorbereitete. Er hatte vor Jahresfrist ähnlich stark begonnen, bei David Wagner aber letztlich keine Chance auf Einsätze.

Schalke-Trainer David Wagner trifft mit seinem Team am Samstag auf den Drittligisten SC Verl.
Schalke-Trainer David Wagner trifft mit seinem Team am Samstag auf den Drittligisten SC Verl. © firo | Jürgen Fromme

Im Vergleich zum Sommer 2019, als David Wagner den Posten als Nachfolger von Kurzzeit-Retter Huub Stevens beim Malocherklub antrat, ist diesmal einiges anders. Das Gesicht der Mannschaft hat sich bisher kaum verändert, so dass die nahezu gleiche Gruppe zusammenarbeitet, die auch vor Jahresfrist schon da war. So fällt der normalerweise übliche mehrwöchige Integrationsprozess vieler neuer Spieler komplett weg.

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David Wagner stellt fest: „Wir sind sicher weiter als vor einem Jahr.“ In die gleiche Kerbe schlägt der belgische Nationalspieler Benito Raman, der nach dem Kurz-Camp im niedersächsischen Herzlake feststellte: „Ich finde, wir sind weiter als zum gleichen Zeitpunkt der Vor-Saison.“ Er bilanziert: „Vor einem Jahr war der Trainer neu im Verein, ich war ebenfalls neu. Ein neues System, eine neue Spielidee – da brauchte es Zeit, um sich kennenzulernen und die Spielidee zu verinnerlichen.“

David Wagner stellt nach den ersten Trainingstagen zufrieden fest: „Es gibt keine Anpassungsprobleme oder Berührungsängste. Die Jungs kennen sich.“ Der Schalker Coach geht sogar fest davon aus, dass sein Team auch ohne prominente Sommer-Neuverpflichtungen, die aus finanziellen Gründen für den ehemaligen Champions-League-Kandidaten gar nicht möglich sind, einen Schritt nach vorne macht. „Die Gruppe wird noch besser durch die Jungs, die jetzt wieder mit dabei sind.“

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Neben Steven Skrzybski, der in der Rückrunde der vergangenen Saison an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen war, unternehmen auch die zurückgekehrten Leihspieler Ralf Fährmann (zuletzt Brann Bergen), Sebastian Rudy (TSG Hoffenheim) und Mark Uth (1. FC Köln) einen neuen Anlauf auf Schalke. Durchaus möglich, dass sich aufgrund der besonderen Situation neue Perspektiven für die Rückkehrer entwickeln und aller guten Dinge zwei sind: Der zweite Anlauf unter David Wagner soll für Uth & Co. mehr Früchte tragen als der erste. Und falls es anders kommt: Durch das bis Anfang Oktober geöffnete Transferfenster sind diesmal Korrekturen bis zum Herbst möglich. Für Klub und Spieler.