Herzlake. Ein neuer Athletiktrainer macht die Spieler des FC Schalke 04 im Trainingslager fit: Werner Leuthard hat schon für Felix Magath gearbeitet.
Es war 9.30 Uhr am Samstagmorgen, ein kleines Schattenplätzchen auf dem Rasenplatz in Herzlake hatte Werner Leuthard noch gefunden. Der 58-Jährige ist der neue Athletiktrainer der Bundesligaprofis des FC Schalke 04 - und auch bei 30 Grad kannte er im Trainingslager keine Gnade: „Bewegt Euch! Fleißig! Unaufgefordert!“ Kurze Sätze, kurze Aufforderungen schallten über den ganzen Platz - bei den Königsblauen herrscht nach einer verkorksten Saison ein ganz neuer Ton.
Vier Tage dauert das erste Trainingslager im Emsland. 26 Spieler sind mitgereist, sie sollen dort die erste Basis für eine erfolgreichere Saison legen. Durch die Temperaturen werden die Tage besonders lang, die Einheiten steigen sehr früh und sehr spät - dazwischen gibt es ausführliche Videositzungen. Da geht es dann eher um Taktik, nicht um Athletik.
Riether: „Er ist der Härteste, den ich je hatte“
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Im Spielerkreis hatte sich Leuthards Ruf schnell verbreitet. Zum Beispiel durch Teammanager Sascha Riether. „Er ist der Härteste, den ich je hatte“, sagte Riether, der ihn in seiner Karriere erlebt hatte. Leuthard hätte sich über Riethers Zustimmung sehr gewundert, als es um dessen Verpflichtung ging.
Lange hatte Leuthard Felix Magath begleitet - beim FC Bayern (2004 bis 2007), in Wolfsburg (2007 bis 2009), auf Schalke (2009 bis 2011), erneut in Wolfsburg (2011/2012) und beim FC Fulham (2014). Er machte Stars fit, gewann Meisterschaften. War vom Schleifer Magath die Rede, war eigentlich Leuthard gemeint. „Im Urlaub“, erzählte Schalke-Profi Benjamin Stambouli, „hatte jeder Spieler ein wenig Angst, weil er eine gewisse Reputation hat.“ Doch noch vor dem offiziellen Trainingsauftakt machten einige erste Erfahrungen mit dem Mann, der aus Hauzenberg in Niederbayern stammt und einen gewöhnungsbedürftigen Dialekt spricht.
„Hier wird nicht getanzt!“
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Suat Serdar, Guido Burgstaller und Salif Sané, die die Endphase der vergangenen Saison verletzt verpasst hatten, stiegen eher ein. Für Serdar ein Erfolg: Er kann schon jetzt voll mit der Mannschaft trainieren. In Herzlake machen nun auch die übrigen Profis richtig Bekanntschaft mit Leuthard. Der ruft Sätze wie: „Das ist ein verheerendes Bild, wenn drei laufen und einer spaziert!“ oder „Hier wird nicht getanzt!“ Er lobt und tadelt einzelne Spieler.
„Der ist super. Ich habe einen verrückten Typen erwartet“, sagt Stambouli über den neuen Mann und ergänzt: „Aber er ist ein sehr intelligenter Mensch, der seinen Job sehr gut kennt, der viel Erfahrung hat. Ich bin als Profi sehr froh über jemanden, der mir hilft, das nächste Niveau zu erreichen. Und er ist einer, der das kann. Du kannst keinen Erfolg haben ohne Arbeit.“
Wichtigster neuer Mann im Trainerteam
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Leuthard ist der wichtigste neue Mann im Trainerteam der Königsblauen. Zu viele Spieler waren in der Rückrunde verletzt, dieses Risiko soll er minimieren. Zufrieden mit dem neuen Mann ist Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider. Der ist in Herzlake auch dabei und stand hautnah dabei, als Leuthard auch mal deftigere Sprüche losließ.
Diese sind für die Spieler etwas ungewohnt. Stambouli mag das: „Das hat schon einen Impuls, wenn er spricht. Seine Motivation kommt sehr direkt - und das kann auch um 7 Uhr am Morgen sein. Er gibt Vollgas. Das ist gut für uns.“ Und auch am Sonntagmorgen wird Leuthard wieder zum anstrengenden Athletiktraining bitten - der erste Test der Vorbereitung gegen den VfL Osnabrück steigt schließlich erst um 19 Uhr. Am Abend.