Essen. Ex-Profi Lothar Matthäus hofft auf mehr Konstanz bei Schalke 04. Der Verein habe das Potenzial, immer um die internationalen Plätze zu spielen.
Der FC Schalke 04 ist in einer Ausnahmesituation. Nach dem verkorksten ersten Halbjahr mit 16 Liga-Spielen steht Trainer David Wagner vor einer großen Herausforderung. „Schlechter als in der Rückrunde kann es für Schalke immerhin nicht laufen“, sagt Sky-Experte Lothar Matthäus, Rekordnationalspieler und Weltmeister von 1990, im Gespräch mit dieser Redaktion.
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Der 59-Jährige findet die Entwicklung in Gelsenkirchen schade: „Die Bundesliga braucht diesen Verein. Leider ist dort in den vergangenen Jahren vieles falsch gelaufen. Es gab zu viele personelle Veränderungen, auf dem Rasen, auf der Trainerbank und auch in der sportlichen Leitung. Dazu haben Verantwortliche Aussagen getätigt, die sie hätten lieber sein lassen sollen. Es wäre schön, wenn dort wieder Ruhe einkehren würde.“
Lothar Matthäus: Traditionsvereine haben es schwer
Schalke sei nicht der einzige Verein, der aktuell mit Problemen zu kämpfen hat. Ex-Bayern-Profi Matthäus sieht da einen Trend: „Die Traditionsvereine haben es schwer. Man sieht die Entwicklung auf Schalke, beim Hamburger SV, in Kaiserslautern oder bei 1860 München.“ Eine Vorbildfunktion könnten andere Klubs einnehmen. „Vereine wie der SC Freiburg oder Union Berlin zeigen, dass es auch ohne Geld von Scheichs oder Investoren gehen kann und wie wichtig Konstanz bei den Entscheidungsträgern ist. Diese Vereine sind plötzlich die Sympathieträger“, sagt Matthäus.
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Dass sich die Königsblauen plötzlich im Abstiegskampf wiederfinden werden, glaubt Matthäus hingegen nicht: „Ich sehe Schalke eher in der oberen als in der unteren Tabellenhälfte. Die Verantwortlichen werden die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. In der jetzigen Form sind sie aber auch kein Kandidat für den Europapokal, obwohl Schalke als Verein so viel Potenzial hätte, regelmäßig um die internationalen Plätze zu spielen.“