Gelsenkirchen. Nach dem Urlaub nimmt Schalke-Torwart Ralf Fährmann den Kampf um die Nummer eins zwischen den Pfosten auf - gegen wen auch immer.

Ralf Fährmann lässt es sich gerade gut gehen. Gemeinsam mit seinem jungen Hund Manfred hält er sich auf Mallorca auf, postet in den sozialen Netzwerken hübsche Bilder aus den schönen Gassen Palmas. Fährmann, der im September seinen 32. Geburtstag feiert, hat eine bewegte Fußball-Saison hinter sich – und, wenn es nach ihm geht, eine glückliche vor sich. Er will bei Schalke 04 wieder die Nummer eins im Tor werden.

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Offiziell stehen seine Chancen nicht schlecht. Stammtorwart Alexander Nübel ist zum FC Bayern München gewechselt. Drei Torhüter stehen unter Vertrag: Fährmann, Markus Schubert (22) und der dritte Torwart Michael Langer (35). Langer hegt aber keine großen Ambitionen auf einen Kaderplatz. Schubert soll nun verliehen werden. Und Fährmann?

Keine Ansage von Schalke-Trainer David Wagner

Er selbst hat von Trainer David Wagner oder den Verantwortlichen keine Ansage über die Zukunftsplanung bekommen. In der vergangenen Saison spielte er auf Leihbasis bei Norwich City in England (Hinrunde) und für Brann Bergen in Norwegen (Rückrunde), nachdem sich Wagner im Sommer 2019 für Nübel als Nummer eins entschieden hatte. Doch die Leihgeschäfte gingen nicht auf. Für Norwich City bestritt Fährmann nur drei Pflichtspiele, saß meist auf der Bank. In Bergen spielte er wegen der Corona-Pandemie gar nicht. Nach Informationen dieser Redaktion gibt es von ihm eine klare Aussage: Er will sich nicht noch einmal verleihen lassen. Sondern den Kampf um den Platz im Tor aufnehmen.

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Doch bekommt er wirklich eine richtige Chance? Wagner hatte dies Ende Juni suggeriert, als er über Fährmann, Schubert und die Planungen für die Torwart-Position sagte: „Ich bin damit absolut einverstanden.“ Und auch Sportvorstand Jochen Schneider sprach den Beiden stets das Vertrauen aus, wenn er sich äußerte. „Das ist eine gute Konstellation. Fährmann ist ein großartiger Torwart. Vor zwei Jahren wurde noch spekuliert, ob er mit zur WM muss. Du hast den jungen Herausforderer hier und den erfahrenen Torwart dort. Dann muss man schauen, wer sich durchsetzt“, sagte er im Februar.

Alexander Schwolow ist Schalkes Wunschkandidat

Nun hat sich die Meinung aber geändert – doch keiner rückt so richtig raus mit der Sprache. Ein neuer Torwart wird gesucht, ein Geheimnis ist dies nicht. Erzählt wird es aber nur hinter vorgehaltener Hand. Wunschkandidat ist Alexander Schwolow (28) vom SC Freiburg. Gespräche laufen, doch noch hat Schalke kein Geld, um die Freiburger Forderungen erfüllen zu können. Eine Einigung mit dem Spieler gilt nicht als Hindernis.

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Warum aber sagt Schalke nichts über die exakten Planungen? Schneider beteuert aktuell stets, dass öffentliche Diskussionen über Personal und Positionen nichts bringen würden. Der Fall Fährmann ist aber ein besonderer. Der Torwart wechselte als 14-Jähriger zu den Königsblauen, bestritt für die Profis 234 Pflichtspiele, war sogar Mannschaftskapitän. Er lebt in Recklinghausen, ist bei den Fans beliebt. Einem Spieler wie Fährmann stößt niemand gern vor den Kopf – und das in einer Zeit, in der Schalke Identifikationsfiguren sucht.

Fährmanns Schalke-Vertrag gilt bis 2023

Wagner ließ immerhin erahnen, woran es liegt. Nach dem Absturz auf Platz zwölf in der Rückrunde kündigte er an, zu dem Fußball zurückkehren zu wollen, der Schalke bis Mitte Februar stark gemacht hatte. „Mit viel Intensität, viel Mut und viel Enthusiasmus“, sagte Wagner. Und zu diesem Mut gehört ein Spielaufbau mit einem technisch starken Torwart, der auch unter Bedrängnis präzise Pässe spielen kann – Nübel kann das, Schubert und Fährmann nicht unbedingt. Fährmanns Stärken liegen auf der Torlinie, im direkten Duell gegen Stürmer – zudem ist er mutiger im Herauslaufen als andere Torhüter.

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Fährmanns sehr gut dotierter Vertrag gilt noch bis Juni 2023. Aktuell hofft er noch auf eine reelle Chance, wieder spielen zu können. Und für die Vorbereitung tankt er gerade Kraft – auf Mallorca, mit Manfred.