München. Traditionsverein FC Schalke 04 steckt in einer schlimmen Krise. Der ehemalige S04-Kapitän Heiko Westermann kritisiert die Personalpolitik.
Zwischen 2007 und 2010 bestritt Heiko Westermann für den FC Schalke 04 insgesamt 92 Spiele und erzielte dabei zwölf Tore. Und in seiner letzten Saison bei den Königsblauen war der heute 37-Jährige der Mannschaftskapitän – ernannt von Felix Magath. Auf seinen ehemaligen Verein schaut Heiko Westermann, der mittlerweile Co-Trainer des deutschen U-15-Nationalteams ist, etwas sorgenvoll.
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„Schalke fehlen aus meiner Sicht schon seit einigen Jahren Spieler, die für diesen Verein stehen, Identifikationsfiguren für die Fans“, sagt Heiko Westermann im Interview mit ran.de. „Das ist ein Arbeiterverein, und es braucht einfach Jungs, die genau das verkörpern und so die Anhänger auf ihre Seite ziehen. Natürlich wollen alle auch schönen und vor allem erfolgreichen Fußball sehen.“ Aber? „Zunächst einmal“, sagt der ehemalige Defensiv-Allrounder, „müssen die Grundtugenden stimmen.“
Hospitationen beim FC Valencia, beim FC Sevilla und bei Betis Sevilla
Heiko Westermann gibt aber auch zu, dass er die aktuelle Situation nur extrem schwer beurteilen könne. „Aber mich erinnert das alles ganz stark an die vergangene Rückrunde unter Ex-Coach Domenico Tedesco“, sagt er und meint, dass die Schalker letztlich froh sein könnten, in der Hinrunde schon so viele Punkte gesammelt zu haben.
„Auf der anderen Seite muss man auch so ehrlich sein“, sagt Heiko Westermann, der inzwischen beim FC Valencia, beim FC Sevilla und bei Betis Sevilla hospitiert hat, „dass der Kader aus meiner Sicht am Ende des Tages nicht mehr hergibt als Platz sieben oder acht in der Tabelle.“ Aktuell ist es bekanntlich vor dem letzten Saisonspiel am Samstag beim SC Freiburg (15.30 Uhr/Sky) sogar nur Rang elf.
Heiko Westermann: „Ein Platz in der Europa League das Höchste der Gefühle“
Momentan sieht Heiko Westermann seinen ehemaligen Verein von der nationalen Spitze weit entfernt. „Wenn man Schalke aktuell mit den anderen Klubs im oberen Drittel der Bundesliga-Tabelle vergleicht, wäre für mich ein Platz in der Europa League wirklich das Höchste der Gefühle gewesen“, sagt er. „Aber die Unruhen im Verein rund um Clemens Tönnies oder Alexander Nübel haben dem Klub und natürlich auch Coach David Wagner und seinem Team nicht wirklich geholfen.“
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Und nun? Hat Heiko Westermann eine Empfehlung? „Schalke stand in all den Jahren ja immer dafür, hoffnungsvolle Talente aus der Jugend hochzuziehen und sie weiterzuentwickeln. Ich bin der Überzeugung, dass dies auch in Zukunft gelingen wird – aber das braucht eben Zeit“, sagt der 27-malige Nationalspieler. „Deswegen sehe ich Schalke auch in den kommenden Jahren nicht unter den Top-Teams der Bundesliga.“ (AHa)