Gelsenkirchen. Schalke verlor wieder einmal - 1:4 gegen Wolfsburg. Nach dem 15. sieglosen Spiel in Folge äußerten sich Alessandro Schöpf und Daniel Caligiuri.

Es wirkt manchmal, als wüssten Trainer David Wagner und die Spieler des FC Schalke 04 gar nicht mehr, was sie noch erzählen sollen. Zum 15. Mal in Folge blieben sie in der Fußball-Bundesliga sieglos, unterlagen diesmal dem VfL Wolfsburg sang- und klanglos mit 1:4 (0:1). Und die Analyse klang ähnlich wie in den vergangenen Wochen, austauschbar jeweils nur der Gegner. Kein Quäntchen Glück, zu viele individuelle Fehler, aber es sind ja auch viele Spieler verletzt.

Schalke: Caligiuri hat den Ausgleich auf dem Fuß

Diesmal stellten sich Daniel Caligiuri und Alessandro Schöpf vor die Mikrofone - zwei der wenigen erfahrenen Spieler im Kader der Königsblauen. Der 32-jährige Caligiuri, dessen Vertrag am 30. Juni endet, bestritt sein wahrscheinlich letztes Heimspiel für Schalke, ein ablösefreier Wechsel zum FC Augsburg steht kurz bevor. "Wir sind alle sehr enttäuscht", sagte Caligiuri und ergänzte "Wir haben uns etwas anderes vorgenommen und wollten im letzten Heimspiel der Saison aus der Krise kommen."

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Und dann das: In der ersten Halbzeit war Schalke komplett unterlegen, lag durch das Tor von Wout Weghorst (16.) aber nur mit 0:1 zurück. Caligiuri hatte dann das 1:1 auf dem Fuß (55.), er scheiterte aber an Wolfsburgs Torwart Koen Casteels. "Cali", sagte Schöpf, "hatte die Riesenchance, wenn wir diese nutzen, sieht das Spiel anders aus." Eine von vielen königsblauen Schwächen ist aber die Chancenauswertung.

Die Wolfsburger aber blieben konsequent. Innerhalb von 14 Minuten schraubten Weghorst (56.), Kevin Mbabu (59.) und Joao Victor (70.) das Ergebnis auf 4:0 für den Tabellensechsten. "Wolfsburg hat in den entscheidenden Situationen entschlossener agiert. In gewissen Momenten haben wir zu viele Fehler gemacht und die Tore hergeschenkt", sagte Schöpf. Er spielte vor allem auf die Gegentore drei und vier an, die nach Standardsituationen entstanden.

Schalkes Abwehr patzt bei Standardsituationen

Vor dem 0:3 schlief Schalkes Abwehr bei einem Freistoß von der Außenposition. Maximilian Arnold schlug keine Flanke, wie die Schalker vermuteten, sondern brachte Daniel Ginczek mit einem kurzen Pass an der Abwehrmauer vorbei in exzellente Schussposition. Ginczek schoss an den Innenpfosten, den Abpraller verwandelte Mbabu. "Diese Situationen hatten wir klar besprochen. Wenn du dann nicht hellwach bist, kassierst du die Gegentore", schimpfte Interimskapitän Caligiuri.

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Beim 0:4 patzte Torwart Alexander Nübel: Nach einer Ecke hatte er zwar seine Faust an den Ball bekommen, doch er boxte ihn nur wenige Meter nach vorn zur Strafraumgrenze. Dort stand Joao Victor unbedrängt und traf mit einem Flachschuss. "Insbesondere die zwei Standards haben wir schlecht verteidigt", ärgerte sich Schöpf. Aber auch das ist keine neue Erkenntnis. Auch diese Sätze gab es in der lang andauernden Horror-Serie schon oft.

Ein Spiel bleibt Schalke noch - in einer Woche beim SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). "Es gibt immer wieder Situationen im Leben, die nicht einfach sind. Wir müssen aus dieser Situation lernen und aus dieser herauskommen. Ich hoffe, dass wir das letzte Spiel der Saison noch gewinnen können", sagte Schöpf. Auch Caligiuri hat die Hoffnung auf einen Sieg zum Abschied nicht aufgegeben: "Wir kämpfen so lange, bis die Saison zu Ende ist."