Gelsenkirchen. Durch das 1:1 gegen Leverkusen machen die Schalker einen Negativrekord perfekt. Das Notaufgebot verdient trotzdem Respekt. Ein Kommentar.

Das Wochenende war mal wieder aufregend für Schalke 04. Dass 24 Fahrern der Nachwuchs-Abteilung gekündigt wurde, brachte dem taumelnden Verein erneut viel Kritik ein. Sportchef Jochen Schneider erklärte am Sonntag, diese „unternehmerische Entscheidung“ sei richtig, außerdem werde für jeden Betroffenen eine gute Lösung gesucht. Und dennoch blieb dieser Eindruck: Schalke spart auch ganz unten, es geht mittlerweile um jeden Cent.

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Die wichtigste Nachricht des Wochenendes vernahmen die Königsblauen am Samstagnachmittag: Da stand ihr Klassenerhalt fest. Die Wahrscheinlichkeit, dass es noch zu einem Totalschaden hätte kommen können, war zwar nur noch sehr gering. Aber was weiß man schon, wenn eine Mannschaft einen solchen Negativlauf erwischt hat. Der Dortmunder Erling Haaland sorgte mit seinem späten Tor in Düsseldorf schon vor dem Spiel der Schalker am Sonntag gegen Bayer Leverkusen dafür, dass deren Abstand zum Abstiegskandidaten auf dem Relegationsrang groß genug blieb.

Schalke musste gegen Leverkusen auf zehn Profis verzichten

Am Sonntag nahmen die Schalker das Heft des Handelns dann selbst in die Hand: Ihr 1:1 gegen den Champions-League-Kandidaten war aller Ehren wert. Die Einsatzbereitschaft stimmte, das Team kämpfte und rackerte – und es fiel auch nicht in alte Muster zurück, als den Leverkusenern der Ausgleich gelang.

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Dieses respektable Unentschieden gegen einen spielerisch überlegenen Gegner wurde mit einer außergewöhnlichen Formation geschafft. Die Verletztenliste war durch die Ausfälle von Salif Sané und Benito Raman noch länger geworden. Zehn Spieler fehlten, Trainer David Wagner stand nur noch ein Notaufgebot zur Verfügung. Dass sich dieses zum Teil extrem unerfahrene Personal ordentlich verkaufen konnte, das lässt auch Rückschlüsse zu.

Denn auch wenn das Ergebnis am Sonntag völlig okay war, wurde gegen Leverkusen ein erschreckender Vereinsrekord aufgestellt: Dreizehn Spiele in Serie ohne Sieg – das muss man erst mal hinbekommen. Zuletzt hatte es nur ein Pünktchen gegen vier Abstiegskandidaten gegeben. Und das in einer Saison, in der Platz sieben für den Einzug in die Europa League langen wird. Den zu erreichen, wäre für Schalke auch unter erschwerten Umständen wirklich nicht unmöglich gewesen.