Berlin/ Gelsenkirchen. Alexander Nübel ohne Fehl und Tadel, eine solide Abwehr, aber nach vorne wieder wenig: Schalke beim 1:1 bei Union Berlin in der Einzelkritik.
Alexander Nübel: Rette Schalke in der 87. Minute mit einer starken Parade gegen Schlotterbeck den Punkt. Beim 1:0 durch den auf ihn zustürmenden Robert Andrich hatte er keine Chance (11.). Bei weiteren Berliner Gelegenheiten durch Malli (5.) oder Ujah (24.) stand er gut und packte sicher zu. Er ist halt kein schlechter Torwart. Note 2
Jonjoe Kenny: Erwischte den Ball bei seinem Distanzschuss zum 1:1 voll und brachte Schalke damit nach 28 Minuten ins Spiel zurück. Es war das zweite Saisontor des Rechtsverteidigers, der in der Hinrunde gegen Hertha BSC getroffen hatte (3:0). Zuvor allerdings war auch Kenny nicht im Bilde, verheerend sein Fehlpass im Spielaufbau (20.). Note 3
Ozan Kabak: Beschränkte sich vornehmlich auf seine Defensiv-Aufgaben und löste diese kompromisslos. Nur bei Standards tauchte er vorne auf. Note 3
Bastian Oczipka: Rückte an der Seite von Kabak in die Innenverteidigung der Viererkette – eine für ihn ungewohnte Rolle, die seine schwache Zweikampfquote erklärt (nur 38 Prozent gewonnen). Dass er nicht der Schnellste ist, offenbarte er aber beim Berliner 1:0, als er Andrich nicht auf halten konnte. Note 4
Juan Miranda: Hatte schwer an seinem Ballverlust vor dem 0:1 zu knacken: Da hatte er sich von Ujah überrumpeln lassen und musste so den frühen Rückstand verantworten. Der Spanier steigerte sich dann aber und zeigte, dass er ein guter Fußballer ist. Wegen des Fehlers vor dem Gegentor: Note 4
Salif Sané: Ersetzte auf der Sechs den verletzten Mascarell und den gesperrten McKennie – eine Notlösung, die Sané aber kennt: Schon bei seinem Ex-Klub Hannover 96 hatte er bisweilen im defensiven Mittelfeld gespielt. Auch ihm fehlte es manchmal an der Schnelligkeit und einmal misslang ihm sogar eine Abwehr in seiner Paradedisziplin mit dem Kopf – Ujah konnte die Chance aber nicht verwerten (24.). Note 3,5
Alessandro Schöpf: Verdaddelte in der 21. Minute ein Zuspiel von Caligiuri – das passte zu seinem unglücklichen Auftritt. Missglückte Ballaktionen gleicht er immerhin mit Laufstärke aus – in dieser Beziehung war er wieder Schalkes Bester und lief 12,4 Kilometer. Note 4,5
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Daniel Caligiuri: Er war kämpferisch ein Vorbild und ihm gelang immerhin auch das eine oder andere ordentliches Zuspiel – so legte er den Ball auch für Kenny vor dessen Tor ab. Caligiuri kann man meistens wenig Vorwürfe machen. Note 3
Rabbi Matondo: Wenn er seine Schnelligkeit ausspielte, und das tat er einige Male, konnte er meistens mit dem Ball herzlich wenig anfangen. Aber immerhin steckte er nie auf und zeigte somit wenigstens Präsenz. Note 4
Benito Raman: Hatte bis zu seiner Auswechslung ganze 17 Ballkontakte und gewann auch nur 17 Prozent seiner Zweikämpfe. Was er beisteuerte, waren Sprints zum Anlaufen des Gegners, um diesen im Spielaufbau zu stören. Note 5
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Michael Gregoritsch: War sder zweite Teil der Schalker Doppelspitze und auffälliger als sein Nebenmann – er hatte auch bessere Werte (45 Prozent gewonnene Zweikämpfe). Toraktionen oder gar Abschlüsse waren aber auch Fehlanzeige. Note 4
Ahmed Kutucu (ab 60.): Löste Raman ab, knüpfte aber an dessen Leistung nahtlos an (ganze fünf Ballkontakte). Note 5
Nassim Boujellab (ab 83.): Kam für Matondo, konnte sich ebenfalls nicht mehr aufdrängen.
Timo Becker (ab 89.): Für Kenny eingewechselt, um in der Nachspielzeit Körperlichkeit auf dem Platz zu haben.