Gelsenkirchen. Schalke ist mit 37 Punkten noch nicht durch – vor drei Jahren musste Wolfsburg damit in die Relegation. Sascha Riether warnt vor der Gefahr.
Die dramatische Minus-Serie mahnt Schalke zur Vorsicht: Nach den drei Pleiten gegen die Abstiegskandidaten Augsburg (0:3), Düsseldorf (1:2) und Bremen (0:1) ist Schalke aufgeschreckt, um nicht selbst noch in den Abstiegskampf verstrickt zu werden. „Man muss die Augen offen halten“, warnt Sportvorstand Jochen Schneider im WAZ-Gespräch. Und Lizenzspieler-Koordinator Sascha Riether hofft, dass wenigstens dieser Spuk so schnell wie möglich beendet werden kann – mit einem Sieg am Sonntag (15.30 Uhr) bei Union Berlin: „Wenn wir dieses Spiel gewinnen“, so Riether, „haben wir die 40 Punkte und müssen uns nicht mehr nach unten orientieren.“
Schalkes Riether hat mit Freiburg den Abstieg erlebt
Derzeit hat Schalke 37 Punkte und steht im Tabellenmittelfeld. Doch wie schnell es gerade zum Ende der Saison abwärts gehen kann, hat Ex-Profi Riether schon einmal mit dem SC Freiburg erlebt: In der Saison 2014/ 2015 stieg er am letzten Spieltag mit dem Sport-Club ab.
„Wir waren lange kein Thema, wenn es um das Restprogramm der abstiegsbedrohten Mannschaften ging“, erinnerte sich Riether am Mittwoch auf WAZ-Nachfrage. Plötzlich habe sich die Sache zum letzten Spieltag hin zugespitzt und Freiburg stieg durch eine 1:2-Niederlage bei Hannover 96 unerwartet ab – mit 34 Punkten. „Da hat man die Sache ein bisschen unterschätzt“, räumt Riether ein und verspricht für Schalke: „Das werden wir mit Sicherheit nicht machen.“
„Wir können alles noch stoppen“
Dass man mit 37 Punkten (so viele wie Schalke jetzt hat) noch in Gefahr geraten kann, gab es in der Bundesliga noch vor drei Jahren: Da musste der VfL Wolfsburg mit 37 Punkten in die Relegation und rettete sich gegen Eintracht Braunschweig. Im Vorjahr hatte Schalke am Ende 33 Punkte, musste aber bis zum drittletzten Spieltag bangen. Riether war damals noch als Profi dabei und sagt heute: „Es ist einfach die Aufgabe von uns, alle Eventualitäten im Kopf zu haben.“
Schalke spielt in dieser Saison noch gegen Union Berlin (A), Bayer Leverkusen (H), Eintracht Frankfurt (A), VfL Wolfsburg (H) und den SC Freiburg (A). In Gefahr geraten könnte Schalke wohl nur noch, wenn es in diesen fünf Spielen genauso weiterläuft wie seit dem Re-Start nach der Corona-Pause (vier Niederlagen in vier Spielen). „Wenn wir zu alter Stärke finden, können wir auch gegen Mannschaften wie Leverkusen und Wolfsburg bestehen“, erklärt Riether. Aber in der aktuellen Verfassung verliert Schalke lieber nicht den Blick nach unten und hofft auf den Befreiungsschlag am Sonntag bei Union Berlin. Riether: „Wir wissen, dass wir alles noch stoppen können, wenn wir dieses Spiel gewinnen. So vermitteln wir das auch der Mannschaft.“