Essen. Die Bundesliga hat noch kein Datum für den Neustart, intensiviert aber die Vorbereitungen. Aus Köln kam nun ein deutliches Warnsignal.
Am Freitagabend kam die Nachricht, die in der Bundesliga alle gefürchtet hatten: Der 1. FC Köln meldete, dass es unter seinen Spielern und Betreuern drei Fälle von Covid-19 gibt. „Nach einer Bewertung der Fälle durch das zuständige Gesundheitsamt müssen die drei positiv getesteten Personen in eine 14-tägige häusliche Quarantäne“, teilte der Klub mit. Er schrieb aber auch: „Der Trainingsbetrieb des 1. FC Köln kann aufgrund der bereits seit dem 6. April praktizierten Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen im Gruppentraining wie geplant weiterlaufen.“
Namen nannten die Rheinländer nicht, es soll sich um zwei Spieler und einen Betreuer handeln, die allesamt in der gleichen Trainingsgruppe waren – deshalb ist man in Köln überzeugt, dass der Rest der Mannschaft weiter trainieren kann, eine Auffassung, die das Gesundheitsamt offenbar teilte.
DFB-Chefmediziner Meyer: "Konzept erkennt frühzeitig Risiken"
Auch Tim Meyer meldete sich zu Wort, der DFB-Chefmediziner, der das Corona-Schutzkonzept der Liga entwickelt hat. „Wir sehen jetzt im Alltag, dass unser Konzept frühzeitig Risiken erkennt und reduziert“, meinte er. „Dazu werden wir stets im engen Austausch mit den zuständigen Gesundheitsbehörden und den medizinischen Experten sein. Wir sind überzeugt, dass wir den Spielern mit unserem Konzept die Ausübung ihres Berufs unter bestmöglichem Infektionsschutz ermöglichen können.“
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Die Corona-Fälle in Köln sind aus Sicht der Liga also kein Rückschlag – sondern ein Beweis, dass das eigene Konzept funktioniert. Sie muss nun darauf hoffen, dass die Politik das genauso sieht. Denn nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten am Donnerstag keine Entscheidung trafen, soll ja am 6. Mai geklärt werden, ob es Grünes Licht gibt für den Plan der Deutschen Fußball-Liga, den Spielbetrieb mit Geisterspielen und unter strengen Auflagen wieder aufzunehmen.
Die Verantwortlichen in der Liga rechnen fest mit einer positiven Antwort – zumindest taten sie dies, bevor die Kölner Corona-Fälle bekannt wurden. Schalkes Vorstand Alexander Jobst sagte dieser Zeitung, er sei „weiterhin sehr zuversichtlich, am 6. Mai einen positiven Entscheid der Politik zu erhalten, so dass wir die Saison wieder aufnehmen können. Wir gehen derzeit vom 16. Mai aus“. Möglicherweise gibt es schon am 15. Mai ein Freitagsspiel – und anders als zwischenzeitlich geplant wird es wohl mit dem 26. Spieltag weitergehen – also auch mit dem Derby zwischen Dortmund und Schalke.
Bundesliga-Klubs hoffen auf Mannschaftstraining
Die Vorbereitungen werden nun intensiviert: „Das noch mal optimierte Hygiene- und Schutzkonzept der DFL als wegweisende Voraussetzung wurde direkt unsererseits intern besprochen und ist bereits in der Umsetzung“, sagt Jobst dazu. „Ich bleibe dabei: Schalke 04 wird bereit sein, wenn es wieder losgeht.“ In internen Gesprächen wurde auch eine komplette Quarantäne in einem Hotel erwogen, wenn es dazu beiträgt, dass die Politik den Spielbetrieb genehmigt. Trainer David Wagner wäre einverstanden.
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Zentraler Bestandteil des Schutzkonzepts sind regelmäßige Tests, mit denen die Liga am Donnerstag in Erwartung des baldigen Neustarts begonnen hat. Außerdem sollen die Spieler weitgehend von der Außenwelt abgeschirmt werden, vor Saisonstart durch ein Trainingslager sogar eine Quarantäne-Situation hergestellt werden.
Negative Tests sind die Voraussetzung
In der kommenden Woche wollen viele Klubs das Mannschaftstraining wieder aufnehmen, darunter auch Borussia Dortmund und Schalke – sofern von den Gesundheitsbehörden und der DFL positive Signale kommen. Eine Voraussetzung: dass die Spieler negativ getestet werden.
Noch so eine unliebsame Überraschung wie in Köln kann derzeit niemand gebrauchen.