Gelsenkirchen. Nach der Konferenz der Profiklubs im Fußball gibt es Details zum erhofften Neu-Start mit Geisterspielen. Schalke würde in Frankfurt starten.
Noch ist Vorsicht geboten, aber die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat bei ihrer Video-Konferenz am Dienstag einen detaillierten Zeitplan zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga ausgearbeitet. Nach Informationen der WAZ wurden zwei Szenarien durchgeplant.
Option eins besagt: Wenn es die allgemeine gesundheitliche Lage in Deutschland erlaubt, soll der Re-Start der Bundesliga am 2. Mai mit der Austragung von Geisterspielen erfolgen. Option zwei wäre ein Start eine Woche später am 9. Mai. Bei beiden Szenarien könnte die Bundesliga so mit Geisterspielen durchgespielt werden, dass am 21. Juni die Saison beendet wäre. Neun Spieltage würden dann binnen sieben beziehungsweise sechs Wochen ausgetragen - bei der zweiten Variante würde eine Englische Woche mehr gespielt werden.
Europapokal-Spiele nach dem Bundesliga-Finale am 21. Juni
Im Anschluss an das geplante Saisonende am 21. Juni würden die Uefa-Wettbewerbe (Champions League, Europa League) ausgetragen. Die ab dem 20. Juni vorgesehene Länderspiel-Periode entfällt, für die weitere Austragung des DFB-Pokals wurde noch kein Plan aufgestellt.
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Bei der Video-Konferenz aller 36 Profiklubs gab es ein mehrheitliches Stimmungsbild dafür, dass der Spielbetrieb nicht mit dem Mitte März abgesagten 26. Bundesliga-Spieltag wieder aufgenommen werden soll, sondern mit den ursprünglich für das Wochenende 2./3. Mai angesetzten Begegnungen. Schalke würde damit zum Beispiel mit einem Auswärtsspiel in Frankfurt starten. Alle zunächst abgesetzten Spieltage sollen im Anschluss an den ursprünglichen 34. Spieltag ausgetragen werden, als erstes das Derby zwischen Dortmund und Schalke. Termin dafür wäre dann Mitte Mai.
Die wirtschaftliche Lage der Hälfte aller Klubs ist dramatisch
Alle diese Szenarien wurden natürlich unter der Prämisse entwickelt, dass Geisterspiele ab Mai ohne Gefahr für die Gesundheit möglich sind. Auf diese Hoffnung konzentrieren sich die Klubs - erst wenn sich diese Hoffnung zerschlagen sollte, würde man andere Modelle entwickeln müssen. Am Dienstag wurde über eine Bundesliga in Turnierform oder eine Liga im Zwei-Tage-Rhythmus nach WAZ-Informationen noch nicht diskutiert. Auch ein drohender Abbruch der Saison war bei den Vereinsvertretern noch kein aktuelles Thema - erst soll versucht werden, einen Start am 2. Mai oder am 9. Mai zu schaffen.
Hintergrund sind natürlich die wirtschaftlichen Zwänge. Bei der Sitzung der Klubs wurde klar, wie dramatisch die Lage für viele Vereine ist: Fast die Hälfte der Klubs aus erster und zweiter Liga wären laut Konferenzteilnehmern von der Insolvenz bedroht, wenn nicht spätestens im Juni wieder gespielt werden kann. Um die Liquidität aufrecht zu halten, sollen nun Gespräche mit dem TV-Sender Sky geführt werden, um die letzte Rate aus dem TV-Vertrag bereits im April auszuzahlen. Natürlich unter der Voraussetzung, dass ein Re-Start der Saison am 2. oder am 9. Mai tatsächlich machbar ist.