Gelsenkirchen. Schalkes Suat Serdar gewährt Einblicke in sein Privatleben. Er spricht über Haushalt, persönliche Entwicklungen und Ziele als Sportler.
Suat Serdar hat in einem Interview Einblicke über sein Privatleben preisgegeben. Dabei verriet er, dass er überhaupt nicht gut Kochen kann und die Bedienung der Waschmaschine für „eine Wissenschaft für sich“ hält. Das Gespräch mit dem Vereinsmagazin Schalker Kreisel wurde allerdings geführt, bevor auch die Schalker Spieler durch das Coronavirus zu Heimarbeitern wurden.
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„Ein großer Koch bin ich nicht“, sagte Serdar, fügte aber an, dass er trotzdem auf professionelle Ernährung achtet. Konserven oder Fast Food würden bei ihm nicht auf den Tisch kommen: „Da halte ich mich strikt an den Ernährungsplan und lasse mir gesunde Mahlzeiten liefern“, so der 22-Jährige, der in Gladbeck lebt. Seine Familie hingegen ist im Großraum Mainz zu Hause.
Serdar berichtet in dem Gespräch auch über die Eingewöhnungsprobleme nach seinem Wechsel von Mainz 05 zu Schalke 04 im Sommer 2018. „Am Anfang fiel mir vieles schwer, das gebe ich offen zu. Auf persönlicher Ebene hatte ich einiges zu stemmen, fernab der Heimat und des gewohnten Umfelds, weit weg von der Familie.“ Mittlerweile würde er im Ruhrgebiet aber gut alleine zurechtkommen – das hatte er im Januar auch schon im Interview mit der WAZ gesagt.
Noch ist Serdar „eher der schüchterne Kabinentyp“
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Serdar ist auf dem Platz einer von Schalkes Anführern: „Auf dem Feld gebe ich gerne den Ton an“, sagt er: Dazu würde es auch gehören, die Mitspieler wachzurütteln, wenn es sein muss. An sich passt das jedoch weniger zu seinem Naturell – der sympathische Profi hat kein Problem damit, sich selbst als schüchtern zu bezeichnen. „Ich bin eher der schüchterne Kabinentyp, will mich aber auch hier zu einer Führungspersönlichkeit entwickeln“, verspricht der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler: „Momentan ergreifen die älteren Spieler das Wort, da muss ich noch etwas aus mir rauskommen und auch in diesem Fall Verantwortung übernehmen.“ Serdar hat sich zum Ziel gesetzt, in jeder Hinsicht eine Leitfigur auf Schalke zu werden. Seine sportliche Entwicklung führte ihn in dieser Saison bereits bis in die deutsche Nationalmannschaft – viel schneller, als auch von ihm erwartet.
Die Zeit auf Schalke hat ihn als Sportler und als Mensch vorangebracht. „Ich denke, dass ich in diesen knapp zwei Jahren reifer geworden bin“, so der gebürtige Bingener: „Mal abgesehen vom Haushalt muss ich an vielen anderen Stellen Eigenverantwortung und eine gute Selbstorganisation zeigen. Papierkram und Behördengänge fallen mir immer leichter, und meine Tagesabläufe haben eine vernünftige Struktur.“
Und was die Wissenschaft mit der Waschmaschine betrifft, da hat er eine Lösung gefunden: „Meine Eltern und meine Freundin besuchen mich oft und helfen mir“, sagt er mit einem Lächeln. Er versichert: „Berge an schmutziger Wäsche haben sich noch nicht aufgetürmt.“ (MH)