Gelsenkirchen. Alle Transfer- und Vertragsgespräche sind bei Schalke 04 aktuell auf Eis gelegt. Doch welche Spieler sind von dieser Maßnahme direkt betroffen?

Das Vereinsgelände des FC Schalke 04 wirkt derzeit wie ausgestorben. Keine Anhänger, die sich im Fanshop neben der Geschäftsstelle tummeln, keine Autogrammjäger an den Trainingsplätzen und vor allem keine Mannschaft, die aktuell trainiert. Der Coronavirus hat den Alltag des Bundesligisten komplett auf den Kopf gestellt.

Das bekommt auch Sportvorstand Jochen Schneider in seiner täglichen Arbeit zu spüren. „Aktuell haben wir einen umfangreichen Maßnahmenkatalog verabschiedet, um diese Krise meistern zu können“, teilte er auf Nachfrage dieser Redaktion mit. „Dazu gehört neben einem Einstellungs- und Investitionsstopp unter anderem auch, dass wir aktuell sämtliche Vertrags- und Transfergespräche auf Eis gelegt haben. In Anbetracht der dynamischen Entwicklung ist es auch hier ratsam, auf Sicht zu fahren.“

Defensivsäulen Jonjoe Kenny und Jean-Clair Todibo nur ausgeliehen

Unmittelbar von diesen Maßnahmen betroffen sind vor allem Leihspieler (Jonjoe Kenny, Michael Gregoritsch, Jean-Clair Todibo) und Profis, dessen Verträge am Saisonende auslaufen (Timo Becker, Daniel Caligiuri, Benjamin Stambouli).

Konzentriert am Ball: Schalkes Jonjoe Kenny.
Konzentriert am Ball: Schalkes Jonjoe Kenny. © firo

Noch im Februar erklärte Schneider im Interview, dass man mit dem FC Everton „in einem sehr guten und vertrauensvollen Austausch“ über eine mögliche Weiterbeschäftigung von Kenny sei. Aufgrund der anhaltenden Bundesliga-Zwangspause und den noch nicht absehbaren finanziellen Folgen, die auf Profiklubs zukommen, wartet man auf Schalke bei Personalentscheidungen wie dieser aktuell ab, wie Schneider bestätigt.

Ähnlich sieht die Lage auch bei Todibo aus, der bis 30. Juni vom spanischen Meister FC Barcelona ausgeliehen ist. Anders als Kenny hat sich Schalke für den 20-jährigen Innenverteidiger eine Kaufoption gesichert. Mit zuletzt starken Leistungen empfahl sich der Franzose auch für eine feste Verpflichtung. Fraglich ist allerdings, ob Königsblau in der Lage ist, die vereinbarte Ablöse in Höhe von 25 Millionen Euro zu stemmen.

Schalke 04: Verträge von Benjamin Stambouli und Daniel Caligiuri laufen aus

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Offen ist auch, ob Augsburg-Leihgabe Michael Gregoritsch eine Zukunft in Gelsenkirchen hat. Mit einem Tor und einem Assist ist der Mittelstürmer toll in die Rückrunde gestartet. Seitdem kam vom Österreicher allerdings nicht zählbares mehr. Auch seinen Platz in der Startelf war er vor Beginn der Bundesliga-Unterbrechung los. In nur einem der vergangenen vier Pflichtspiele stand der Österreicher in der Anfangsformation.

Eine Kaufoption haben die Augsburger und S04 bei der Gregoritsch-Leihe nicht ausgehandelt.

Neben den Leihspielern sind auch Benjamin Stambouli und Daniel Caligiuri über den 30. Juni nicht mehr an Schalke gebunden, denn die Verträge der Routiniers laufen aus. Schneider signalisierte im Februar noch die Bereitschaft, mit beiden Profis zu verlängern. Seiner Meinung nach sei „Leistung immer das entscheidende Kriterium“. Und die haben sowohl der Italiener als auch der Franzose in den vergangenen Monaten gezeigt. Die Gespräche liegen aktuell dennoch auch Eis.

Timo Becker wartet noch auf Profivertrag

Bessere Chancen auf eine Vertragsverlängerung dürfte Newcomer Timo Becker haben. Der Verteidiger, der im Sommer eigentlich für die U23 von Rot-Weiss Essen nach Gelsenkirchen geholt wurde, gehört inzwischen fest zum Profi-Kader. Auf einen Profivertrag wartet er allerdings noch. Im Vergleich zu Stambouli oder Caligiuri wäre eine Verlängerung mit Becker finanziell allerdings ein Schnäppchen.