Gelsenkirchen. Auch die Stadt Gelsenkirchen hat Spiele in der Arena ohne Publikum verfügt. Schalke droht damit gegen den FC Augsburg ein Geister-Heimspiel.

Die Nachrichtenlage am Vormittag deutete schon an, was am Abend um 19.49 Uhr offiziell wurde: Die Vorkehrungen gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus treffen auch den FC Schalke 04 voll. Nicht nur das Bundesliga-Derby am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Dortmund findet als Geisterspiel statt: Auch die Veltins-Arena bleibt bis auf Weiteres für große Zuschauer-Massen geschlossen. Bevor die Stadt Gelsenkirchen dies am Abend verkündete, hatte Schalke schon am Mittag bekanntgegeben: Selbst die Trainingseinheiten finden bei den Königsblauen jetzt unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das betrifft natürlich auch das Abschlusstraining an diesem Freitag vor dem Derby.

Das hat die Stadt Gelsenkirchen verfügt

Die Stadt Gelsenkirchen hat die Entscheidung nach stundenlangen Beratungen verkündet und beruft sich dabei auf den Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums vom Nachmittag – dieser werde in Gelsenkirchen „unverzüglich umgesetzt“. In der Mitteilung der Stadt am Abend heißt es: „Alle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 erwarteten Besuchern müssen bis auf weiteres abgesagt werden oder können nur unter bestimmten Auflagen stattfinden. Dazu gehören beispielsweise Fußballspiele in der Arena, die ohne Publikum ausgetragen werden müssen.“

Zunächst geht es um Schalkes Heimspiel gegen Augsburg

Schalke 04 muss sich demnach darauf einstellen, dass das für den 21. März angesetzte nächste Heimspiel gegen den FC Augsburg als Geisterspiel in der Arena ausgetragen wird. Bundesligafußball gibt es hier vorerst nur ohne Zuschauer – oder gar nicht. Bislang hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) lediglich festgelegt, dass der kommende 26. Spieltag (unter anderem mit dem Derby Dortmund – Schalke) mit dieser Einschränkung wie im Spielplan angesetzt ausgetragen wird. Über das weitere Vorgehen werden die Vereine am kommenden Montag bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beraten. Nicht ganz auszuschließen, dass dann auch Spieltage komplett verlegt werden könnten, um Geisterspiele zu vermeiden.

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Zunächst geht es also um das für den 21. März (15.30 Uhr) angesetzte Heimspiel gegen Augsburg – danach steht erst wieder am Wochenende 11./12. April gegen Werder Bremen ein Heimspiel in der Arena an. Wie die Fans, die bereits im Besitz von Eintrittskarten sind, bei Geisterspielen in der Arena entschädigt werden, muss Schalke noch mitteilen. Für das Auswärts-Derby in Dortmund hat der Klub am Dienstag bereits angekündigt: „Der FC Schalke 04 wird allen Kartenkäufern den normalen Ticketpreis erstatten. Die S04-Fans müssen dafür nichts veranlassen, sie erhalten den Ticketpreis automatisch auf dem gleichen Weg zurück, der zur Zahlung genutzt wurde. Dies wird in den nächsten Tagen passieren.“

Schalke-Profis dürfen keine Autogramme mehr geben

Betroffen sind aber nicht nur Bundesligaspiele, sondern auch der ganz normale Betrieb auf dem Vereinsgelände am Ernst-Kuzorra-Weg. Die Spieler wurden angehalten, aktuell nicht für Autogramme und Selfies zur Verfügung zu stehen. Hierfür bittet der Verein ebenso um Verständnis wie für die Tatsache, dass bei den Trainingseinheiten „zum Schutz aller Beteiligten“ keine Zuschauer mehr zugelassen werden.

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Vorhersehbar ist auch, dass die für den 28. März geplante 90-er Party in der Arena nicht stattfinden kann. Aber auch über kleinere Veranstaltungen in der Stadt wird nachgedacht – beispielsweise darüber, ob im Amateurfußball Absagen oder der Ausschluss von (den meist wenigen) Zuschauern sinnvoll ist.

Gelsenkirchens Stadtdirektorin Karin Welge, die Leiterin des Lagezentrums Corona, erklärt zu den getroffenen Maßnahmen: „Viele Menschen können Überträger sein, ohne es zu wissen und ohne selbst krank zu sein. Wir wollen das Ansteckungsrisiko minimieren.“