Gelsenkirchen. Markus Schubert hat Alexander Nübel als Nummer Eins im Tor von Bundesligist Schalke 04 verdrängt. Das sind die Hintergründe.
Am Dienstagabend um 19.34 Uhr war es offiziell. Markus Schubert wird im DFB-Pokal gegen den FC Bayern im Tor stehen und Alexander Nübel für den Rest der Saison als Nummer Eins ersetzen. „Wir haben gestern vor dem Training gesprochen und ich habe ihnen die Entscheidung mitgeteilt“, verriet Schalke-Trainer David Wagner nach der 0:1-Niederlage gegen die Münchener. „Es war keine Diskussion und ich glaube, Alex hat es schon so ein bisschen geahnt.“
Grund für diese Vorahnung dürften die zuletzt schwachen Auftritte des 23-jährigen Torwarts gegen den 1. FC Köln (0:3) RB Leipzig (0:5 ) sein, in denen Nübel mit groben individuellen Fehlern jeweils einen Treffer verschuldet hatte. „Die Leistungen von Alex waren in den vergangenen Wochen nicht so, dass man ein gutes Gefühl hatte“, machte Wagner klar und stellte fest, dass Schalke nach der auskurierten Verletzung von U21-Nationalkeeper Schubert „wieder eine Alternative“ hat.
Alexander Nübel soll sich ein Beispiel an Ralf Fährmann nehmen
Doch auch Nübels ablösefreier Wechsel zum FC Bayern im kommenden Sommer spielte in den Überlegungen des Trainers eine Rolle. „Der Vereinswechsel und die Nebengeräusche haben mir das Gefühl gegeben, dass er sein Potenzial aktuell nicht auf den Platz bringen kann.“ Unter dem Strich fasste Wagner den Torwartwechsel als „alternativlos“ zusammen. „Die Ereignisse sowohl sportlich als auch die Gemengelage drumherum haben keine andere Entscheidung zugelassen.“
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Für Nübel, der erst in der Winterpause als Kapitän degradiert wurde, ist die zweite Entmachtung binnen weniger Monate mit Sicherheit ein harter Schlag. Trainer Wagner erwartet vom gebürtigen Paderborner dennoch, dass er sich in den kommenden drei Monaten voll in den Dienst der Mannschaft stellt. Ein Beispiel soll er sich dabei an Ralf Fährmann nehmen, der vor rund einem Jahr in einer ähnlichen Situation steckte, wie der künftige Münchener heute. „Er weiß genau, wie Ralle ihn gepusht hat und das habe ich auch an ihn kommuniziert. Die Erwartung ist, dass er den jungen Markus Schubert genauso unterstützt wie er von Ralle unterstützt wurde“, erklärt der Coach.
Schalke 04: Torwartdiskussionen sollen ein Ende haben
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Vor dem Pokalkracher stand Schubert dementsprechend besonders im Fokus. Dass Schalke trotz guter kämpferischer Leistung dem Rekordpokalsieger nach 90 Minuten mit 0:1 unterlag, hatte hingegen nichts mit der fehlerfreien Leistung des 21-jährigen Torhüters zu tun. „Es wurde ja viel gesprochen“, weiß Mittelstürmer Guido Burgstaller, der S04 als Kapitän aufs Feld führte. „Und natürlich war es nach der Verletzung nicht leicht für ihn. Vielleicht hat er auch sein letztes Spiel in München noch im Kopf gehabt“, mutmaßt der Österreicher und findet trotzdem, dass der Schlussmann ein gutes Spiel gezeigt hat.
Gleiches bescheinigt ihm auch Mittelfeldmann Alessandro Schöpf. Denn beim Gegentreffer durch Joshua Kimmich war der Torwart machtlos – doch selbst wenn es nicht so wäre, würde Trainer Wagner seine Entscheidung nicht anzweifeln. Torhüterdiskussionen sollen auf Schalke in der laufenden Saison endgültig beendet sein. „Schubi ist ein hochtalentierter Torwart und Talente müssen sich entwickeln. Es ist also normal, dass man auch mal weniger gute Spiele und Fehler macht. Trotzdem werde ich nicht mehr nach jedem Spiel die Torwartfrage stellen.“
Wenn Schubert gesund bleibt, spielt er in den restlichen zehn Ligaspielen der Bundesligasaison. Eine Überraschung ist also nicht erwarten, wenn am kommenden Samstag gegen 14.30 Uhr die Aufstellungen für das nächste Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim verkündet wird.