Essen. Max Meyer hat in einem Interview über seinen Abschied von Schalke 04 und seine Situation bei Crystal Palace in England gesprochen.

Der Abschied war unrühmlich. Als Max Meyer 2018 den Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 verließ, ging das alles andere als geräuschlos vonstatten. Meyer kritisierte den Verein und Manager Christian Heidel in einem "Bild"-Interview, Schalke stellt den Mittelfeldspieler daraufhin frei. Meyer wechselte schließlich ablösefrei nach England zu Crystal Palace.

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In einem Interview mit "Sport1" äußert sich der gebürtige Oberhausener nun zu seinem Abschied aus Gelsenkirchen. Er erklärt, dass er rückblickend nichts bereue, denn: "Ich denke nicht, dass ich mich damals falsch verhalten habe. Ich habe zu Beginn der Saison 2017/18 schon gesagt, dass ich nach dem Jahr gerne gehen möchte. Dann habe ich gute Leistungen gebracht und Schalke hat reagiert. Man wollte mich ja eigentlich schon im Sommer verkaufen, doch ich entschied mich, noch zu bleiben. Es kam dann zu neuen Verhandlungen. Das Thema wurde schließlich von Woche zu Woche größer, das war am Ende für alle sehr aufreibend."

Meyer drückt Schalke weiter die Daumen

Meyer findet, dass die Situation vor fast zwei Jahren nicht so dramatisch gewesen sei. Vieles sei "aufgebauscht" worden. Der 24-Jährige betont, dass er nach wie vor gerne Spiele von Schalke anschaue und dem Verein die Daumen drücke. Meyer sagt: "Ich hege keinen Groll gegen S04."

In England hat Meyer den großen Durchbruch bisher nicht geschafft. Nach einer ordentlichen ersten Saison, in der er regelmäßig in der Startelf stand, kam er in der laufenden Premier-League-Spielzeit nur zu sechs Einsätzen von Beginn an. An einem Tor war er dabei nicht beteiligt.

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Meyer hält seine Entscheidung für Crystal Palace trotzdem nach wie vor für richtig. Er findet: "Ich habe mich als Typ weiterentwickelt. Neue Sprache, neuer Klub, neues Umfeld - die Mannschaft hat eine hohe Qualität, wir haben in dieser schwierigen Liga 30 Punkte nicht einfach so geholt. Durch den täglichen Wettkampf im Training und in den Spielen entwickelt man sich zwangsläufig weiter. Auch wenn ich nicht immer gespielt habe: Ich lerne immer dazu, auch in negativen Momenten."

Meyer: "Das ist die typisch deutsche Denke"

Dass ihn manch ein Fan für seine Entscheidung für Crystal Palace belächelt hat, kann Meyer nicht verstehen. Der viermalige deutsche Nationalspieler betont: "Das ist die typisch deutsche Denke, dass man den Klub für unscheinbar hält. Wenn die Journalisten hier anderthalb Jahre arbeiten und die Qualität in der Mannschaft und in der Liga sehen würden, dann würden sie anders denken."

Meyer führt aus: "Die Bundesliga ist in England kein großes Thema, sondern es zählt nur die Premier League. Wenn ich sage, ich habe mal bei Schalke gespielt, dann wissen viele Leute auch nicht, um welchen Klub es sich handelt. So ist es in Deutschland, wenn Crystal Palace genannt wird." (tm)