Hertha-Profi Jordan Torunarigha fühlte sich von Schalke-Fans rassistisch beleidigt. S04 will den Fall aufklären, das bekräftigt Clemens Tönnies.
Nach dem Rassismus-Vorwurf beim Pokal-Spiel zwischen den Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 und Hertha BSC, hat sich S04-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies dem Vereinsstatement angeschlossen. Der Verein nehme den Vorfall, der sich während des DFB-Pokalspiels offenbar ereignete, "sehr ernst" und wolle den Vorfall aufklären, heißt es in einem öffentlichen Statement, das unter anderem auf der Homepage der Gelsenkirchener verbreitet wurde. Vorstand und Trainer hätten es absolut treffend formuliert. Auch das Statement des Vereins könne er nur unterstreichen, sagte der 63-Jährige der „Bild“-Zeitung (Donnerstag). „Wir werden alles daransetzen, die Angelegenheit aufzuklären.“
Im Pokal-Achtelfinale am Dienstag sollen Schalke-Fans unter anderem Affenlaute in Richtung des Hertha-Profis Jordan Torunarigha gerufen haben. Schalke hatte in einem Vereinsstatement bekräftigt, die Aussagen des Spielers hinsichtlich „rassistischer Aussagen und Laute gegen ihn“ sehr ernst zu nehmen und den Fall gemeinsam mit unter anderem der Polizei zu überprüfen.
Fußball-Profis unterstützen Torunarigha
Viele Fußballprofis haben sich nach dem Vorfall auf Schalke mit dem Berliner solidarisiert. „Wir stehen alle hinter dir Bruder!!! #notoracism“, schrieb sein früherer Teamkollege Davie Selke, der inzwischen bei Werder Bremen spielt, in der Nacht zu Donnerstag bei Instagram. Zahlreiche weitere Profis hatten Torunarigha in sozialen Netzwerken unterstützt. „Hätte nicht gedacht, dass so etwas in Deutschland 2020 möglich ist! Bin fassungslos!“, schrieb Bayern Münchens Jérôme Boateng bei Twitter.
Schalke-Boss Clemens Tönnies hatte vor der laufenden Saison selbst für einen Rassismus-Eklat gesorgt. Die DFB-Ethikkommission hatte Aussagen von Tönnies, die er im Juli über Afrikaner gemacht hatte, als rassistisch gewertet. Der Schalker Ehrenrat hatte darufhin beschlossen, dass der Fleisch-Unternehmer für drei Monate sein Amt nicht ausüben darf. Nach seiner Rückkehr hatte Tönnies seine Äußerungen als „Fehler“ bezeichnet. (fs mit dpa)