Fuente Alamo. Die Verträge der Routiniers Daniel Caligiuri, Bastian Oczipka und Benjamin Stambouli laufen auf Schalke aus. Alle drei haben das gleiche Problem.

Beinahe unbemerkt ist Daniel Caligiuri in den Tagen von Fuente Alamo in der Hierarchie auf Schalke wieder eine Position nach vorne gerückt: Der 31-Jährige ist jetzt offiziell gemeinsam mit dem noch verletzten Benjamin Stambouli der Vize-Kapitän. Wenn also Omar Mascarell einmal fehlt, dann trägt Caligiuri die Binde am Arm - so wie in der ersten Halbzeit des Testspiels gegen VV St. Truiden (0:1).

Der Deutsch-Italiener erfährt damit mannschaftsintern und bei Trainer David Wagner eine Wertschätzung, die nach drei Jahren auf Schalke nicht von ungefähr kommt. “Ich habe gute Jahre auf Schalke und nie Scheiße gebaut”, hatte der frühere Wolfsburger bereits Ende des vergangenen Jahres gesagt - geändert hat sich daran nichts. Freilich hat sich auch nichts an seinem Status geändert: Zum Ende dieser Saison läuft sein Vertrag auf Schalke aus.

Schalke könnte die Initiative ergreifen

Caligiuri (31) befindet sich damit in der Gesellschaft mit Bastian Oczipka (30) und Benjamin Stambouli (29): Die Arbeitsverträge der drei erfahrenen Profis sind alle nur noch bis zum Sommer befristet. Gleiches gilt zwar auch für Jonjoe Kenny (22), aber dessen Fall ist trotzdem anders gelagert: Während Schalke bei der Everton-Leihgabe Kenny keine eigene Handhabe auf eine Verlängerung hat, könnte der Klub bei den drei Routiniers die Initiative ergreifen. So wie es Sportvorstand Jochen Schneider im vergangenen Jahr bereits bei Amine Harit, Weston McKennie, und Alexander Nübel getan hat: Die ersten beiden haben ihre Verträge auf Schalke verlängert, bei Nübel blieb das Werben erfolglos.

Wie intensiv Schneider aktuell um die drei Routiniers Caligiuri, Oczipka und Stambouli wirbt, mag er nicht verraten. “Es bringt nichts, darüber zu sprechen”, erklärte Schneider im Trainingslager in Fuente Alamo: “Wir werden das dann verkünden, wenn es etwas zu verkünden gibt - so wie wir es bei Amine Harit getan haben oder bei Weston McKennie.” Diese Aussage lässt immerhin den Schluss zu, dass Schalke an einer Vertragsverlängerung interessiert ist. Klipp und klar gesagt hat das Schneider nämlich bisher noch nicht.

Schalke-Trainer Wagner: "Alle drei sind auch in einem gewissen Alter"

Trainer David Wagner verrät immerhin, woran es hakt: An der Vertragsdauer. “Machen wir uns doch nichts vor”, so Wagner: “Ab einem gewissen Alter geht es bei jedem Spieler und beim Verein natürlich auch darum: Wie lang ist dieser Vertrag?” Sportlich und auch charakterlich hätten alle drei in den vergangenen Jahren ihre Eignung nachgewiesen - in diesem Punkt “sind das Spieler, die uns bis jetzt geholfen haben”. Auch schon vor Wagners Zeit als Schalke-Trainer: Stambouli spielt seit 2016 auf Schalke, Caligiuri seit Januar 2017, Oczipka seit Sommer 2017. Stammspieler waren sie, bis auf Stambouli in seinem ersten Jahr, eigentlich immer, wenn sie gesund waren. Wagners Zusatz zeigt aber die Problematik auf: “Alle drei sind auch in einem gewissen Alter, keine Frage.” Oczipka und Caligiuri haben beide zum Beispiel noch vor dem Start in die Rückrunde Geburtstag: Der eine wird dann 31, der andere 32 Jahre alt.

Profis um die 30 sprechen in einem solchen Fall meistens vom letzten großen Vertrag, den sie in ihrer Karriere abschließen wollen - die Vereine hingegen wollen von Jahr zu Jahr schauen und bieten oftmals Verträge mit einer Option auf Verlängerung, die nach einer gewissen Anzahl von absolvierten Spielen in Kraft tritt. “Es geht einfach darum: Wie kann man sich auf irgendetwas einigen?”, verdeutlicht Schalkes Trainer und zeigt auf seinen Sportvorstand, der neben ihm steht: “Dafür haben wir Spezialisten - und auch noch ein halbes Jahr lang Zeit.”