Fuente Alamo. Michael Gregoritsch ist in der Winterpause vom FC Augsburg zu Schalke 04 gewechselt. Der Stürmer ist der bisher einzige Winter-Neuzugang.
Es ist ein schöner Tag in Fuente Alamo, und die Sonne Spaniens genießt auch Franco Foda (53). Der frühere Bundesliga-Profi und heutige österreichische Nationaltrainer sitzt auf den Treppenstufen am Rande des Schalker Trainingsplatzes und plaudert höflich – sein besonderer Blick gilt aber zwei Schalker Spielern: Alessandro Schöpf und Michael Gregoritsch.
Beide sind, im Gegensatz zu Guido Burgstaller, der seine ÖFB-Karriere beendet hat, aktuelle Nationalspieler; Gregoritsch war zuletzt nur ein wenig ins Hintertreffen geraten, weil er beim FC Augsburg Zwist mit den Verantwortlichen hatte. Auf Schalke will der baumlange Stürmer wieder durchstarten, die Königsblauen haben ihn für die Rückrunde ausgeliehen.
Gregoritsch (25) ist bislang die einzige Neuverpflichtung für den zweiten Teil der Saison. „Grandios” nennt Trainer Wagner die bisherige Transferpolitik mit nur einem Zugang und den drei Abgängen von Steven Skrzybski, Mark Uth und Fabian Reese – auch allesamt Stürmer. Einer für drei andere – für Wagner stimmt das Verhältnis trotzdem: „Ich bin total glücklich darüber, das ist super gelaufen”, sagt er auf Nachfrage der WAZ. Denn von Gregoritsch verspricht er sich eine Qualität, die die drei abgegebenen Stürmer so nicht hatten.
Schalke hat drei Stürmer abgegeben
Schalkes Trainer konkretisiert: „Michael Gregoritsch gibt uns mit seiner Größe, mit seiner Kopfballstärke und mit seiner Abschlussqualität als Linksfuß eine Variante, die wir so bisher nicht hatten.” Und noch etwas würde für diesen 1,93 Meter großen und wuchtigen Österreicher sprechen: „Er kennt auch das Pressingspiel.”
Die drei Spieler, die Schalke abgegeben hat, haben andere Qualitäten: Mark Uth und Steven Skrzybski sind eher wendige und schnelle Typen – davon hat Schalke mit Benito Raman und Amine Harit aber schon zwei im Kader, die einen Stammplatz sicher haben. Und Fabian Reese ist bei aller Körperlichkeit zu limitiert in seinen Möglichkeiten. Dass Schalke nach dem Einer-für-drei-Tausch personell im Sturm unterbesetzt ist, muss man auch nicht befürchten: Uth (9), Skrzybski (1) und Reese (2) kamen in der Hinrunde gerade einmal zusammen auf zwölf Pflichtspiel-Einsätze, niemals standen sie zusammen auf dem Platz. Zwölf Einsätze – das sollte Gregoritsch auch alleine schaffen, wenn er denn einschlägt und gesund bleibt.
Schalke-Trainer Wagner plaudert mit Foda
Wagner sieht den ehemaligen Augsburger, den manche auch als offensiven Mittelfeldspieler bezeichnen, eher im Angriff – „er gehört zu diesen fünf Offensivspielern, die wir jetzt haben.” Die anderen vier sind Benito Raman, Guido Burgstaller, Ahmed Kutucu und Rabbi Matondo – einen Amine Harit ordnet der Trainer im Mittelfeld ein. Wagners Idee für die Rückrunde: „Wenn wir mit zwei, respektive drei Offensivspielern spielen, sind wir da sehr, sehr gut besetzt. Wir haben viele verschiedene Typen mit Schnelligkeit, mit Körperlichkeit und mit Abschlussqualität. Da ist alles dabei. Das ist ein Bereich, mit dem ich ganz zufrieden bin nach den Transfers.”
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Gregoritsch, für den Schalke übrigens keine Kaufoption besitzt (Sportvorstand Jochen Schneider: „Das war nicht möglich”), soll die Mannschaft in der Offensive stärker und variabler machen. Wie Wagner den Österreicher einschätzt, hat er am Montag nach dem Training in Fuente Alamo noch einmal ausführlich geschildert: Da kam nämlich Franco Foda zu ihm auf den Platz -- beide Trainer unterhielten sich angeregt.