Gelsenkirchen. Schalke reist am Freitag ins Trainingslager nach Spanien. Doch in aller Ruhe wird Trainer David Wagner sein Team nicht vorbereiten können.
Einen Wunsch hatte Schalke-Trainer David Wagner nach dem 2:2 zum Hinrunden-Ausklang gegen den SC Freiburg im Dezember. „Für die Rückrunde“, sagte Wagner bei der Pressekonferenz, „wünsche ich mir, dass wir ein bisschen weniger von diesen Schwierigkeiten und Problemen haben. Die Vorrunde war alles andere als rosarot.“
Was Wagner damit meinte?
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Außerhalb des Rasens die Rassismus-Debatte um Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies, im Team die zahlreichen Verletzungen und die Diskussionen um die Vertragsverlängerung von Torwart Alexander Nübel. Doch wenn Schalke am Freitag ins Trainingslager nach Fuente Alamo in Spanien aufbricht (bis 9. Januar), schleppt Wagner immer noch einige Personalien mit Diskussionspotenzial mit sich herum.
Alexander Nübel: Am Freitag trifft der Torwart erstmals nach der Bekanntgabe seines Abgangs auf Trainer und Teamkollegen. Die Bekanntgabe von Nübels Wechsel zum FC Bayern München steht nach Informationen dieser Zeitung unmittelbar bevor. Zwei Bundesligaspiele noch fehlt der Torwart wegen einer Rot-Sperre – und zwei Fragen muss Wagner beantworten: Kann Nübel noch Kapitän bleiben? Kehrt Nübel nach Ablauf seiner Sperre für Markus Schubert wieder ins Tor zurück? Nübel selbst muss sich in München auf ein Duell mit Nationaltorwart Manuel Neuer einstellen. Wie Sport Bild berichtet, ist Neuer nicht bereit, auf Einsatzzeiten zu verzichten.
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Daniel Caligiuri: Vom Schalker Fanclub-Verband (SFCV) wurde Caligiuri noch zum „Spieler der Saison 2018/19“ gewählt – im August war das. Doch der Vertrag des 31-Jährigen endet am 30. Juni. Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider hat sich nach Kicker-Infos noch nicht konkret mit Caligiuris Beratern zusammengesetzt.
Um die Zukunft von Caligiuri, Nübel und Mark Uth ging es nach Informationen dieser Zeitung zwei Tage vor dem Freiburg-Spiel in Einzelgesprächen mit Sportvorstand Jochen Schneider und Kaderplaner Michael Reschke. Schneider und Reschke wollten Tendenzen bei Caligiuri und Uth abklopfen – und von Nübel eine Entscheidung, auch wenn Schneider immer betont hatte, der Torwart könne sich auch bis Mai 2020 Zeit lassen. Auf Anfrage dieser Zeitung teilte Schalke lediglich mit, nicht zu kommentieren, „wann Vertragsgespräche stattfinden bzw. stattgefunden haben.“
Benjamin Stambouli: Auch der Vertrag des Franzosen läuft aus. Doch nicht nur deshalb wird er für Wagner in Spanien zu einem wichtigen Thema. Der Innenverteidiger verletzte sich beim 0:0 im Derby gegen Borussia Dortmund Ende Oktober schwer. Er brach sich den Fußwurzelknochen. Da sich auch Salif Sané, Matija Nastasic und Weston McKennie verletzten, hatte Schalke in den letzten Hinrunden-Spielen nur einen gesunden Innenverteidiger: Ozan Kabak. Nastasic kehrt nun ins Training zurück, McKennies Comeback ist für Februar vorgesehen. Sollte sich Stamboulis Heilungsprozess verzögern, müsste Schalke noch einmal investieren.
Jean-Clair Todibo: So ist auch das Interesse an Tobido zu erklären. Der 20-Jährige steht beim FC Barcelona unter Vertrag, sein Marktwert beträgt laut transfermarkt.de zehn Millionen Euro. Bisher kam er in der Primera Division zweimal zum Einsatz. Ein Leih-Geschäft ist denkbar. Aber erst einmal dürfte Schalke die Stambouli-Diagnose abwarten.
Bald kein Diskussionsthema mehr ist Steven Skrzybski. Der Wechsel des Bankdrückers zu Fortuna Düsseldorf ist so gut wie perfekt. Und auch um Mark Uth geht es nur am Rande. Auf der Verkaufsliste steht der Ex-Nationalspieler nicht, weshalb Schalke nicht unter Druck steht. Kommt ein interessantes Angebot, darf Uth gehen.