Gelsenkirchen. Schalke will den Kader im Trainingslager wieder auffüllen: Vier Verletzte kehren zurück. Ob es noch Neuzugänge gibt, hängt auch von Abgängen ab.

Die halbe Bundesliga fliegt nach Spanien, aber das Fleckchen Erde, das Schalke an diesem Freitag bezieht, ist tatsächlich noch Pionier-Gebiet für deutsche Profi-Fußballer. Die Königsblauen schlagen für eine knappe Woche ihr Trainingslager in einer Hotel-Anlage in Fuente Alamo in der Nähe von Murcia auf - ein erprobtes Golfer-Gebiet, aber unter Fußballern bisher nicht bekannt. „Wir sind tatsächlich die erste Fußball-Mannschaft, die dort ein Trainingslager absolviert“, sagt Schalkes Lizenzspieler-Koordinator Sascha Riether.

Schalke ist das erste Mal in Fuente Alamo

Riether hat die Anlage gemeinsam mit Schalkes Sport-Koordinator René Grotus erkundet - er ist davon überzeugt, dass Schalke hier bis zum 9. Januar perfekte Bedingungen vorfinden wird. „Das Hotel hat auf uns einen sehr guten Eindruck gemacht, die Plätze sind in einem hervorragenden Zustand, zudem sind Möglichkeiten für die Regeneration nach den Einheiten geboten. Und was auch wichtig ist: die Wege sind kurz. Ich bin gespannt, wie es wird“, sagt Riether, für den es das erste Trainingslager ist, das er organisiert. Vor einem Jahr war er noch als Profi dabei - damals trainierte Schalke in Benidorm, das knapp 170 Kilometer nordöstlich von Fuente Alamo liegt. Die meisten anderen deutschen Klubs sind weiter westlich an der Costa del Sol.

Trainer David Wagner will die kurze Vorbereitungszeit vor allem dafür nutzen, den vor Weihnachten personell ausgedünnten Kader wieder aufzufrischen - beim letzten Spiel gegen Freiburg (2:2) fehlten sieben Mann. Nun hofft er auf die Rückkehr einiger Verletzter: „Mein größter Ansatzpunkt ist, dass wir die Vorbereitung nicht mit minus sieben Spielern starten werden. Dann bin ich erstmal zufrieden.“ Wagners Hoffnung ist, dass bis zum Rückrundenstart mit Ausnahme von Salif Sané (Knieoperation) und Weston McKennie (Schulter) alle verletzten Spieler wieder fit sind. Während Sané zu Hause an seinem Comeback arbeitet, soll McKennie aber mit nach Spanien fliegen - ein vorsichtiges Training lässt seine Schulterverletzung zu.

Diese Schalke-Verletzten kehren wieder zurück

Bei Matija Nastasic, Benjamin Stambouli, Alessandro Schöpf und Mark Uth ist hingegen die Idee, dass sie in der Vorbereitung wieder einsteigen und auch in den beiden Testspielen gegen den belgischen Tabellenelften VV St. Truiden (7. Januar, 17 Uhr) und beim Hamburger SV (10. Januar, 18 Uhr) zum Einsatz kommen können. Darüber hinaus nimmt Wagner aber auch U23-Verteidiger Timo Becker, den er schon zweimal in der Bundesliga eingewechselt hat, mit nach Spanien. Zudem dürfen die U19-Talente Can Bozdogan und Malick Thiaw auf Empfehlung von Norbert Elgert bei den Profis vorspielen.

Kommt nach Gregoritsch noch ein Neuzugang?

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Mit dabei ist natürlich auch der vom FC Augsburg ausgeliehene Offensivspieler Michael Gregoritsch, der bisher Schalkes einziger Neuzugang ist. Ob es im Laufe des Januar noch weitere Verstärkung gibt, hängt vor allem davon ab, wer Schalke noch verlässt. Sollte der ausgemusterte Nabil Bentaleb endlich einen neuen Verein präsentieren können, würden finanzielle Mittel frei, um noch einen weiteren Neuzugang zu holen. Kontakt besteht zum FC Barcelona, weil Schalke im Sommer von dort bereits Juan Miranda ausgeliehen hat. Mit dem französischen Innenverteidiger Jean-Clair Todibo (20) sucht nun ein weiteres Barca-Talent Spielpraxis auf Leihbasis – ob das mit Schalke konkret wird, ist aber derzeit völlig offen.

Diese Schalke-Abgänge sind möglich

Auf der Schalker Abgaben-Liste stehen neben Bentaleb noch Steven Skrzybski (möchte zu Fortuna Düsseldorf) und Fabian Reese. Mark Uth hingegen hängt irgendwo dazwischen: Schalke hat keine aktiven Bestrebungen, ihn im Winter abzugeben – würde sich auf der anderen Seite aber auch Anfragen anhören, wenn der Stürmer wechseln wollte, zum Beispiel zu seinem Heimatklub 1. FC Köln. Und manchmal kann sowas ja tatsächlich auch schnell gehen.

Im Sommer zum Beispiel war Schalke gerade im Trainingslager in Mittersill, als Sebastian Rudy den Drang verspürte, nach Hoffenheim zurückzukehren: Das Trainingslager verließ er von einem Tag auf den anderen.