Gelsenkirchen. Vier Spiele muss Schalke-Torwart Alexander Nübel aussetzen. Kein Wunder, dass die Königsblauen die Dauer schnell akzeptierten. Ein Kommentar.

Vier Bundesliga-Spiele muss Torwart Alexander Nübel vom Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 nach seinem Kung-Fu-Tritt gegen Mijat Gacinovic von Eintracht Frankfurt aussetzen. Damit kommt der Kapitän glimpflich davon. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wertete Nübels Foul nicht als Notbremse, sondern als rohes Spiel. Und in der DFB-Rechtsordnung kann die Sperre zwischen zwei Wochen und sechs Monaten liegen. Der DFB orientierte sich am Mindestmaß.

Das hätte er nicht tun müssen. "Roh spielt, wer rücksichtslos im Kampf um den Ball den Gegner verletzt oder gefährdet" - so lautet die genaue Beschreibung eines "rohen Spiels". Und genau das hat Nübel getan. Rücksichtslos hat er Gacinovic niedergestreckt und ihm eine schwere Rippenprellung zugefügt. Das hätte eine höhere Strafe gerechtfertigt.

Schalke-Torwart Nübel ist Wiederholungstäter

Ebenso die Tatsache, dass Nübel Wiederholungstäter ist. In seinem 35. Bundesligaspiel sah er bereits zum zweiten Mal die Rote Karte. Wegen einer Notbremse war er in der vergangenen Saison im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (0:2) vom Platz geflogen. Auch das hätte eine höhere Strafe gerechtfertigt. Kein Wunder, dass Schalke die geringe Sperre sofort akzeptierte und nicht Einspruch einlegte.

Richtig ist, dass die Sportrichter das Foul nicht als Tätlichkeit werteten. Denn Nübel handelte nicht mit Absicht. Deshalb ist der Vergleich mit der Sieben-Spiele-Sperre von Frankfurts Kapitän David Abraham unzulässig. Abraham hatte den Freiburger Trainer Christian Streich mit einem Bodycheck niedergestreckt.

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Nübel verpasst in diesem Jahr die Spiele in Wolfsburg am Mittwoch und gegen den SC Freiburg am Samstag sowie im Jahr 2020 die ersten beiden Partien der Rückrunde gegen Borussia Mönchengladbach und den FC Bayern München.

Nübel fehlt zum Beispiel beim Schalke-Spiel in München

Das ist für den ambitionierten Torwart möglicherweise die größere Strafe. Er kann sich nicht vor großem Publikum gegen die Top-Teams Mönchengladbach und FC Bayern zeigen. Denn Nübels Vertrag läuft aus.