Gelsenkirchen. Schalke hat gegen Frankfurt zwei Rückschläge verkraftet. Der 1:0-Sieg war verdient. Nübel erwies seinem Team einen Bärendienst. Ein Kommentar.

Früher waren es nur die älteren Schalke-Fans, die davon zu berichten wussten, mittlerweile kennen auch jüngere das Phänomen: Wenn die Konkurrenz patzte und die Königsblauen dadurch zum Gewinner des Tages werden konnten, nahmen sie selbst häufig die Gelegenheit nicht wahr.

Am Sonntag standen schon vor dem Anpfiff der SC Freiburg und Bayer Leverkusen, die ihre Spiele verloren hatten, hinter den Schalkern. Eine richtig gute Chance also, auf Platz vier vorzustoßen, Borussia Dortmund weiterhin eng zu verfolgen - und ganz nebenbei auch den großen FC Bayern zu überholen.

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Kaum zu glauben, dass es diesmal tatsächlich klappte. Und das auch noch unter reichlich schwierigen Umständen.

Schalke lässt sich nicht entmutigen

Erneut war von Beginn an zu erkennen, dass diese Mannschaft will: Sie will als Team auftreten, sie will sowohl kämpfen als auch spielen. Und dabei hatte sie erneut einen schweren Schlag wegzustecken. Weston McKennie, der Allrounder, der wieder in der Innenverteidigung aushelfen musste, verletzte sich schwer an der Schulter und musste früh raus. Auch davon ließen sich die Schalker nicht entmutigen.

Womit natürlich nicht zu rechnen war: Dass Torwart Alexander Nübel nach der 1:0-Führung bei einem Konter der Eintracht die komplett falsche Entscheidung treffen würde, aus seinem Tor zu rasen und den Frankfurter Mijat Gacinovic niederzustrecken. Und das in einer Art, für die es keine Entschuldigung gibt. Im Kung-Fu-Stil reinzugehen, das zeugt von Übermotivation und fehlender Reife.

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Schalke hat sich den Erfolg verdient

Der Kapitän erwies seinem Team einen Bärendienst, denn ab der 66. Minute mit nur zehn Spielern durchhalten zu müssen, das war schon eine Aufgabe. Aber die Schalker nahmen sie an, sie verausgabten sich und verdienten sich den Erfolg.

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Wenn du mit zehn Mann so ein Ding durchziehst, kann das einen echten Schub für die nächsten Wochen geben. Trotz der Verletzten, trotz der Sperre für Alexander Nübel. Ersatztorhüter Markus Schubert hat kein Gegentor kassiert - auch das war ein wichtiges Signal.

Für Euphorie ist es noch zu früh, für Hoffnung nicht. Sicher ist: Schalke 04 hat wieder eine Mannschaft.