Gelsenkirchen. Schalke hat das Heimspiel gegen Frankfurt mit 1:0 gewonnen. Ein heftiges Nübel-Foul und die McKennie-Verletzung überschatteten die Partie.
Das sehenswerteste Saisonspiel der Fußball-Bundesliga lieferten sich der FC Schalke 04 und Eintracht Frankfurt gestern Abend nicht. Und doch wird es in Erinnerung bleiben: Torwart Alexander Nübel sah nach einem Kung-Fu-Foul außerhalb des Strafraums die Rote Karte sah - und Schalke brachte in Unterzahl mit Ach und Krach einen 1:0 (0:0)-Zittersieg über die Zeit.
Für die Schalker begann das Spiel mit einem Schock: In der zehnten Minute stürzte Weston McKennie nach einem Kopfballduell mit Frankfurts Stürmer Bas Dost so unglücklich, dass er sich die Schulter auskugelte und ausgewechselt werden musste. Der Spanier Juan Miranda, ausgeliehen vom FC Barcelona, kam vor 60.811 Zuschauern zu seinem Schalke-Debüt.
Die Schalker bestimmten von der ersten Sekunde das Spiel - allein in der ersten Hälfte erarbeiteten sie sich 65 Prozent Ballbesitz. Den Frankfurtern kam das gar nicht so ungelegen. Sie bestritten ihr 29. Pflichtspiel in dieser Saison. Trainer Adi Hütter hatte seine Startelf im Vergleich zur 2:3-Niederlage gegen Guimaraes am Donnerstag auf sechs Positionen geändert. Frankfurt, sonst gern stürmisch mit aggressivem Pressing und vielen Flanken, begann diesmal mit einer Defensivtaktik.
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Deshalb hatte das Spiel zunächst viele Längen. Die Schalker kombinierten in schier endlosen Ballstafetten, hofften darauf, dass die eigentlich müden Frankfurter irgendwann nachlassen. Das machten sie aber zunächst nicht. Und der entscheidende Pass in den Strafraum kam meist nicht an. Bei aller Überlegenheit erarbeiteten sie sich nur drei Chancen: Suat Serdar schlenzte vorbei (28.), Ozan Kabak schoss daneben (40.) und der Schuss von Benito Raman wurde gelenkt (43.).
Nach der Pause wird es auf Schalke turbulent
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Die Frankfurter spielten das, was sie wollten: Sie verteidigten ordentlich und wenn sie hier und da die Schalker Hälfte betraten, wurde es sogar ab und zu gefährlich. In der 45. Minute zum Beispiel, als S04-Torwart Alexander Nübel einen Kopfball von Mijat Gacinovic halten musste. Zur Pause stand es aber 0:0 - ein gerechtes Ergebnis in einem weniger attraktiven Spiel.
Nach der Pause ging die Geduldsprobe für die Schalke-Fans weiter. Die Frankfurter blieben bei ihrer Taktik, hatten durch einen Schuss von Filip Kostic (47.) die erste Chance der zweiten Hälfte. Doch in der 53. Minute geschah das, worauf S04-Trainer David Wagner gewartet hatte. Omar Mascarell eroberte im Mittelfeld den Ball und spielte ihn auf Amine Harit. Diesmal waren die Frankfurter etwas zu weit aufgerückt. Harit sah Benito Raman - und der Belgier erzielte mit einem Flachschuss ins lange Eck das 1:0. Es war Ramans sechstes Tor in den vergangenen sieben Pflichtspielen.
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Schalke hätte nichts Besseres passieren können - eine Führung gegen einen übermüdeten und überspielten Gegner: Da musste S04 eigentlich nur noch auf Konter spekulieren. Doch das klappte nicht: In der 66. Minute stürmte Torwart Nübel nach einem langen Pass der Frankfurter unnötig weit aus seinem Tor. Er erwischte aber Eintracht-Stürmer Mijat Gacinovic und nicht den Ball. Schiedsrichter Felix Zwayer zückte für diesen bösen Bodycheck zurecht die Rote Karte.
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Nun kam es zu einem weiteren Debüt: Für Amine Harit kam Ersatztorwart Markus Schubert, der vor der Saison von Dynamo Dresden nach Gelsenkirchen gewechselt war. Und das Spiel drehte sich komplett: Nun spielten sich die Frankfurter in endlosen Ballstafetten den Ball und bemühten sich, eine Lücke in Schalkes Deckung zu finden. Trotz vieler Flanken und Standardsituationen gelang ihnen das nicht. Die beste Chancen hatten sogar die Schalker Guido Burgstaller (83.) und Rabbi Matondo (88.). Es blieb beim 1:0 - und Schalke feierte.