Gelsenkirchen. Trotz des 2:1-Heimsieges von Schalke 04 über Union Berlin gab es nach dem Spiel viel Redebedarf wegen des unberechtigten Union-Elfmeters.

Schalkes Spieler standen fassungslos im und am eigenen Strafraum. Den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Daniel Schlager konnte keiner, der ein königsblaues Trikot trug, verstehen. Der Unparteiische aus Hügelsheim hatte nach einem eigentlich harmlosen Duell zwischen S04-Verteidiger Matija Nastasic und Union Berlins Robert Andrich auf Strafstoß entschieden – ohne dass Nastasic seinen Gegner überhaupt gefoult hatte. Andrich hob vor dem Fuß von Nastasic ab und fiel hin - das reichte. Berlins Marcus Ingvartsen ließ sich die Chance nicht entgehen und traf vom Punkt aus zum 1:1 (36.).

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Nastasic nahm über eine Stunde nach Spielschluss, nachdem er in der Kabine zunächst zum Cooldown Fahrrad gefahren war und anschließend geduscht hatte, Stellung zur Strafstoß-Situation. „Es war für mich kein Foul und somit auch kein Elfmeter“, meinte der Schalker Defensiv-Routinier. Nastasic versuchte direkt nach der Entscheidung, den Referee umzustimmen. „Ich habe zum Schiedsrichter gesagt, dass ich meinen Gegenspieler gar nicht berührt habe“, so der serbische Nationalspieler. Mehrere Schalker Profis - unter anderem Weston McKennie und Daniel Caligiuri - forderten Schlager nach dem Pfiff auf, den Videobeweis zu Rate zu ziehen, um die Szene entsprechend aufzuschlüsseln. Ohne Erfolg.

Schalkes Nastasic: "Wir haben eine sehr gute zweite Halbzeit gespielt"

Die Tatsache, dass die Königsblauen das Spiel gegen den mutigen Aufsteiger in der Endphase durch Suat Serdars Treffer noch 2:1 gewannen, machte aus der Elfer-Szene am Ende keinen Mega-Aufreger. Nastasic: „Wir haben gewonnen. Das war für uns das Allerwichtigste.“ Bei einer Punkteteilung hätte der verhängte Strafstoß mit Sicherheit weitaus höhere Wellen geschlagen. Nastasic war mit der ersten Halbzeit seines Teams nicht ganz glücklich. „Es war schwer für uns, Chancen zu kreieren. Wir haben zur Pause in der Kabine gesagt, dass wir etwas ändern müssen.“

Und zwar? Nastasic: „Wir haben uns vorgenommen, mehr Raum für unsere Offensivspieler zu schaffen und die Flügel mehr zu besetzen. Wir haben eine sehr gute zweite Halbzeit gespielt und es geschafft, Union Berlin von unserem Tor wegzuhalten.“ Der Lohn für die Steigerung und Anstrengung kam kurz vor Schluss durch Suat Serdars Siegtor.