Gelsenkirchen. Markus Weinzierl hat die Schalker Transferpolitik zu seiner Zeit bei den Königsblauen kritisiert. Das ist unangemessen. Ein Kommentar.
Markus Weinzierl hatte als Trainer auf Schalke im Sommer 2016 keinen einfachen Start. In Leroy Sané verließ der beste Spieler den FC Schalke 04 kurz vor dem Saisonstart Richtung Premier League. Zwar erhielt S04 im Gegenzug eine Menge Geld, doch bis der Verein Ersatz holen konnte, verstrichen weitere Wochen. Weinzierl legte einen beispiellosen Fehlstart hin, verlor die ersten fünf Saisonspiele und stand von Beginn an mit dem Rücken zur Wand.
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In einem Interview hat der 44-Jährige die damalige Transferpolitik Schalkes für seine Entlassung nach der Saison mitverantwortlich gemacht. Weinzierl hätte damals eigentlich Serge Gnabry, der auch schon auf Schalke zu Gesprächen gewesen sei, als Sané-Ersatz haben wollen. Fünf Millionen Euro hätte Gnabry kosten sollen, dem damaligen Sportvorstand Christian Heidel sei das allerdings zu teuer gewesen.
Gnabrys Entwicklung war nicht zu erwarten
Inzwischen ist der Flügelstürmer Leistungsträger beim FC Bayern München und in der Nationalspielzeit. Fünf Millionen Euro klingen da natürlich nach einem schlechten Scherz. Ob die fulminante Entwicklung Gnabrys so erwartet werden konnte, ist aber fraglich. Der inzwischen 24-Jährige spielte sich zwar bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro mit starken Leistungen in den Fokus, konnte sich aber zuvor in England weder beim FC Arsenal noch bei West Bromwich Albion durchsetzen.
Gnabry wechselte schließlich zu Werder Bremen, Heidel holte Yevhen Konoplyanka nach Gelsenkirchen – für 12,5 Millionen Euro. Der Ukrainer kam als frischgebackener Europa-League-Sieger vom FC Sevilla und war zu diesem Zeitpunkt sicher die größere Nummer als Gnabry, entpuppte sich in seinen drei Jahren auf Schalke aber als Flop.
Weinzierl hat seine Ziele auch in Stuttgart verfehlt
Ob es mit Gnabry für Weinzierl besser gelaufen wäre? Das ist nicht seriös zu beantworten. Über zwei Jahre nach dem Aus allerdings die Transferpolitik vorrangig für sein persönliches Scheitern verantwortlich zu machen, ist feige und unangemessen. Weinzierl hat es sowohl auf Schalke als auch in derletzten Saison beim VfB Stuttgart nicht einmal ansatzweise geschafft, die Ziele zu erreichen. Die Qualität der Spieler hätte jeweils ausreichen müssen, um besser abzuschneiden.