Gelsenkirchen. Schalkes Profis machen in dieser Saison mit leidenschaftlichen, offensivfreudigen Auftritten wieder Spaß. Allerdings hapert es im Angriff.
Die Top-Torjäger in der Fußball-Bundesliga tragen die Farben rot, weiß und rot-schwarz: Bayerns Robert Lewandowski ist mit 16 Treffern eine Klasse für sich, auch Leipzigs Timo Werner (11), Düsseldorfs Rouwen Hennings (9) und Freiburgs Nils Petersen (6) haben es in dieser Spielzeit schon ordentlich krachen lassen. Von Schalke 04 findet sich mit Amine Harit, der fünfmal getroffen hat, ein Profi in den Top Ten. Allerdings ist Harit, obwohl er beim 3:3 gegen Fortuna Düsseldorf als Spitze eingesetzt wurde, eher offensiver Mittelfeldmann.
Bei den Schalker Angreifern ist der Knoten in dieser Serie noch nicht geplatzt. Guido Burgstaller, zurzeit angeschlagen außer Gefecht gesetzt, wartet seit Monaten auf einen Liga-Treffer. Sein letztes Bundesliga-Erfolgserlebnis datiert vom 11. Mai 2019. Burgstaller traf kurz nach der Halbzeit auf Vorlage von Nassim Boujellab zum 1:1-Endstand in Leverkusen.
Und jetzt? Die Talente Ahmed Kutucu (netzte beim 5:1 in Paderborn) und Rabbi Matondo (Tor beim 3:1 in Leipzig) erzielten in dieser Saison die einzigen beiden Schalker Stürmertore. „Im Moment haben wir Probleme beim Abschluss“, räumt Schalkes Lizenzmannschafts-Koordinator Sascha Riether ein. Allerdings ist der frühere Freiburger sicher: „Irgendwann wird der Knoten bei unseren Stürmern platzen.“ Riether kündigte für die Angriffs-Akteure volle Unterstützung an und stellte zuletzt bei der Knipser-Thematik im Sport1-Doppelpass fest: „Wir sind froh, dass wir uns die Chancen überhaupt erarbeiten.“ Riether weiß aus eigener Erfahrung aus der verkorksten vergangenen Saison, dass es noch viel schlimmer kommen kann: nämlich vorne harmlos und hinten zudem total anfällig zu sein.
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David Wagner bleibt gelassen
Neben Burgstaller gingen bislang auch Mark Uth und Neuzugang Benito Raman in der Meisterschaft leer aus. Steven Skrzybski konnte in der Bundesliga noch keinen Leistungsnachweis unter Trainer David Wagner erbringen, holte sich in der Regionalliga West Spielpraxis (drei Spiele, zwei Tore). Fabian Reese, der im Sommer nach seiner Ausleihe zum Zweitligisten Greuther Fürth wieder ins Revier zurückgekehrt ist und auf eine neue Chance gehofft hat, kommt bisher auf 18 Bundesligaminuten für den FC Schalke 04. Auch Reese spielt bisher verstärkt in der Reserve-Mannschaft (sieben Spiele, vier Treffer), was allerdings auf lange Sicht nicht sein Anspruch sein kann.
Schalkes Trainer David Wagner, der zu seiner aktiven Zeit selbst als Stürmer unterwegs war (19 Tore in 94 Spielen für den FSV Mainz, zwei Treffer in 29 Einsätzen für Schalke), sieht beim Malocherklub keine handfeste Stürmerkrise. „Ich bin mit den Jungs, die ich habe, total zufrieden. Sie geben richtig Gas. Diese Stürmer-Diskussion ist keine, die ich führe“, meinte Wagner kürzlich bei seinem Besuch im ZDF-Sportstudio. Wagner ist zudem nicht klar, „wer diese Diskussion angeschoben hat“, und stellt fest: „Wenn wir diskutieren, wer bei uns die Tore geschossen hat, dann ist das aberwitzig.“
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Das Mittelfeld sticht heraus
Bisher kann sich der Coach voll auf seine anderen Mannschaftsteile verlassen. Durch Dribbelkünstler Harit, den aufblühenden DFB-Nationalspieler Suat Serdar und Allrounder Daniel Caligiuri gehen zehn S04-Treffer auf das Mittelfeld zurück. Salif Sané, Ozan Kabak und Jonjoe Kenny bringen als Defensivspieler beachtliche fünf Tore ein. Der Sturm sollte früher oder später nachziehen. Sonst wird die Diskussion doch noch zum Dauerthema...