Wolfsburg. Der Niederländer Wout Weghorst hat sich zu einem der gefährlichsten Stürmer der Bundesliga entwickelt. Youri Mulder analysiert den Angreifer.
Einfach hatte es Wout Weghorst in seiner Karriere nie. Der Angreifer des VfL Wolfsburg musste schon als Jugendlicher hart für seinen Traum vom Profifußball kämpfen. Ein Nachwuchsleistungszentrum hat er nicht durchlaufen, sein Debüt in der Eredivisie gab er erst mit 22 Jahren. Doch er hat nie aufgegeben und sich belohnt. Heute ist der Niederländer Stammspieler in der Bundesliga und gehört zum erweiterten Kader seiner Nationalmannschaft.
Inzwischen bekommt Weghorst Lob von vielen Seiten. „Er ist unzerstörbar! Ein Spieler, auf den man sich verlassen kann und der immer für sein Team da ist“, sagt etwa sein Landsmann Youri Mulder im Gespräch mit dieser Redaktion über ihn. Mulder, von 1993 bis 2002 Angreifer bei Schalke 04 und heute TV-Experte beim niederländischen Sender Ziggo Sport, verfolgt die Entwicklung von Weghorst sehr genau. Für ihn ist er „ein Spieler, der der gegnerischen Abwehr immer weh tut. Ich würde nicht gern gegen ihn verteidigen.“
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Da Weghorst im beschaulichen Wolfsburg spielt, steht er nicht so oft im Rampenlicht wie manch anderer Angreifer der Bundesliga. Dabei ist seine Trefferquote beeindruckend: Seit er im Sommer 2018 vom AZ Alkmaar nach Deutschland kam, hat der 1,97-Mann in 43 Ligaspielen 22 Tore erzielt, fast genauso viele wie der im gleichen Transferfenster zu Borussia Dortmund gewechselte Paco Alcacer (23 Tore). Nur Tormaschine Robert Lewandowski vom FC Bayern München war im gleichen Zeitraum noch besser (35 Tore).
Mulder: Weghorst würde auch beim BVB passen
Auf die Frage, ob Weghorst auch ein Spieler für Clubs vom Kaliber Dortmund oder Bayern wäre, meint Mulder: „Er könnte beim BVB gut reinpassen. Ich würde ihn auch sehr gerne auf Schalke sehen. Bei den Bayern wäre er wahrscheinlich kein Stammspieler und er ist jemand, der die Praxis und die Minuten braucht. Weghorst ist kein Typ, der stillsitzen kann.“
Stillsitzen muss er allerdings gezwungenermaßen öfter – vor dem Fernseher, wenn die Nationalelf der Niederlande spielt. Zwar hat Weghorst schon drei Kurzeinsätze gesammelt, doch zuletzt wurde er von Bondscoach Ronald Koeman nicht mehr berücksichtigt. Das verwundert Fans und Verantwortliche des VfL Wolfsburg gleichermaßen. Mulder erklärt, warum es Weghorst im Nationalteam schwer hat: „Er muss mit Luuk de Jong um einen Platz kämpfen. Beide sind ähnliche Typen und de Jong hat knapp die Nase vorn. In der Vergangenheit wurde in der Nationalelf viel Personal gewechselt. Koeman hat angekündigt, dass er ein Team schaffen will. Daher tauscht er jetzt nicht mehr so viele Spieler aus.“
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Weghorst könnte auf BVB-Verteidiger Hummels treffen
In seinem Verein ist Weghorst allerdings unumstritten. In dieser Saison absolvierte er acht von neun Ligaspielen über die volle Distanz – und traf fünf Mal. Am Samstag reist Weghorst nun mit Wolfsburg nach Dortmund. Im Stadion des BVB vor ca. 80.000 Zuschauern erwartet ihn eine Atmosphäre, die schon so manchen Spieler eingeschüchtert hat. Und zu allem Überfluss wird sich auf der Gegenseite mit Mats Hummels einer der besten und erfahrensten Verteidiger Deutschlands darum kümmern, ihn aus dem Spiel zu nehmen. Sofern der Ex-Nationalspieler rechtzeitig fit wird. Es wäre keine einfache Aufgabe für Weghorst. Aber das ist er ja nicht anders gewöhnt.