Gelsenkirchen. Im Derby zwischen Schalke und dem BVB (0:0) gab es eine strittige Szene. Der Videoschiedsrichter sah keinen Elfmeter für Schalke. Ein Kommentar.
Die Aufregung war groß auf der Schalker Bank: Hektisch wurde ein Tablet herumgereicht, lautstark wurde geschimpft und wild in Richtung des Vierten Offiziellen Sven Jablonski gestikuliert. Und die Aufregung bei den Königsblauen war absolut nachvollziehbar: Borussia Dortmunds Angreifer Thorgan Hazard hatte den Ball klar erkennbar mit der Hand gespielt, und zwar im eigenen Strafraum. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Felix Brych blieb zur Verwunderung der allermeisten Zuschauer im Schalker Stadion stumm. Zwar gab es danach Kontakt mit Video-Assistent (VAR) Günter Kerl im berühmten Kölner Keller – aber es blieb zur erneuten Überraschung der Anwesenden bei der bereits getroffenen Entscheidung.
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So konnte man nur spekulieren, was das Schiedsrichterteam da gesehen oder eben nicht gesehen hatte. Möglicherweise war Thomas Delaney wenige Augenblicke zuvor am kurzen Pfosten gefoult worden, zumindest war Dortmunds Däne sichtlich angeschlagen liegen geblieben.
Zuschauer blieben im Unklaren
Bis Abpfiff blieb das unklar – was erneut eine große Schwäche des VAR, des Video-Assistenten zeigte: Die Kommunikation für die Zuschauer ist immer noch mehr als ungenügend. 61.873 Zuschauer saßen in Gelsenkirchen, und hatten keine Ahnung, was da warum geschehen war. Und das ist langfristig schlecht für die Akzeptanz des Video-Assistenten.
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Denn eigentlich macht er den Fußball ja tatsächlich meistens gerechter. Natürlich, fehlerfrei ist das System noch lange nicht. Aber so manches unberechtigte Tor, etwa wegen Abseits, konnte zurückgenommen werden, in Summe gab es mehr richtige Entscheidungen.
Im Stadion aber kommt das viel zu selten an – und das darf so nicht weitergehen. Wenn es denn so war, dass Delaney gefoult worden war und es daher keinen Elfmeter gab: Wie leicht wäre es dann gewesen, das über das Stadionmikrofon oder die Leinwand zu kommunizieren – wie es etwa in der Football-Liga NFL seit langem erfolgreich praktiziert wird. Sonst braucht man sich nicht wundern, dass sich immer mehr Anhänger gegen den VAR wenden.