Gelsenkirchen. Der späte Ausgleichstreffer des 1. FC Köln ärgerte den FC Schalke 04. Doch Trainer David Wagner empfand das Spiel auch als lehrreich.

Achim Beierlorzer war stolz auf seine Mannschaft, und das konnte er auch sein. “Das war ein wichtiger Punkt und ein verdienter Punkt”, resümierte der Trainer des 1. FC Köln, dessen Mannschaft schwer angeschlagen nach Schalke gekommen und aufrecht wieder gegangen war. Denn so ein 1:1-Ausgleichstreffer in allerletzter Minute kann natürlich Mut und Hoffnung geben. Für die Kölner, die immerhin eine 0:4-Heimniederlage gegen Hertha BSC zu verkraften hatten und erst einmal in dieser Saison gewonnen haben, war dieser Punktgewinn wie ein Sieg.

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Und wenn es einen gefühlten Gewinner gibt, gibt es auch einen gefühlten Verlierer. Natürlich waren alle Schalker enttäuscht darüber, dass sie ihre 1:0-Führung, die sie durch eine deutliche Verbesserung in der zweiten Halbzeit erzwungen hatten, nicht über die Zeit bringen konnten. Immerhin hätte sie dies am Samstagabend zu stolzen Tabellenführern gemacht. Hätte. Wenn der formstarke Torhüter Alexander Nübel, der zuvor schon drei Top-Chancen entschärft hatte, nicht doch noch von Jonas Hector per Kopfball bezwungen worden wäre.

“Natürlich ist das enttäuschend, wenn du in der Nachspielzeit noch den Ausgleich bekommst”, sagte Schalkes Trainer David Wagner. “Aber wenn man beide Halbzeiten sieht, geht das Resultat schon in Ordnung.”

Wagner redete, wie es ohnehin seine Art ist, auch diesmal nicht lange um den heißen Brei herum, sondern er benannte auch Missstände klar. “Die erste Halbzeit war nicht gut von uns”, resümierte er. “Wir konnten nicht die Intensität in unser Spiel bringen, so wie wir es eigentlich wollten.”

Schalke vergibt zu viele Torchancen

Abhaken, weitermachen. Und weiterlernen. So sieht es der Schalke-Trainer, und auch damit verlässt er nicht den Pfad der Realität. “Wir nehmen aus diesem Spiel mit, dass man auch nach einer schlechten ersten Halbzeit noch eine gute zweite spielen kann”, sagte er. “Und dass man Situationen, die man sich erarbeitet, besser ausspielen muss.” Denn auch das gehörte zur Schalker Wahrheit an diesem Abend: Dass richtig gute Möglichkeiten zum Ausbau der Führung liegengelassen wurden - ein Pfostenschuss von Guido Burgstaller inklusive.

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Zum Ende seines Fazits erklärte David Wagner, dass er nicht vorhat, nach diesem Abend lange zu grübeln. “Ich kann, um ehrlich zu sein, Enttäuschung relativ schnell ablegen”, erzählte er. “Genau wie auch Glücksgefühle.” Und dabei konnte der Schalker Trainer auch wieder lächeln.