Dijon. Hamza Mendyl (21) hat ein enttäuschendes erstes Jahr auf Schalke erlebt. Er wurde im Sommer ausgeliehen. Der Verteidiger kennt die Gründe dafür.

Nur 16 Pflichtspiele hat Hamza Mendyl in der vergangenen Saison für den FC Schalke 04 absolviert. Nur selten konnte er dabei zeigen, warum der Fußball-Bundesligist für ihn im Sommer 2018 sechs Millionen Euro an den LOSC Lille überwiesen hatte. Die enttäuschende Bilanz des Linksverteidigers, der von Ex-Trainer Domenico Tedesco gelegentlich auch in der Offensive eingesetzt wurde: kein Tor, keine Vorlage. Zu wenig, um sich in Gelsenkirchen durchsetzen zu können. Schalke hat den Marokkaner bis Ende Juni 2020 an den französischen Erstligisten Dijon FCO ausgeliehen.

Bei den Königsblauen scheiterte Mendyl aber vor allem aufgrund mangelnder Disziplin. In einem Interview mit "France Football" hat der junge Abwehrspieler nun eingeräumt, dass die S04-Verantwortlichen bei ihrer Beurteilung richtig lagen. Vor allem nach dem Trainerwechsel von Tedesco zu Huub Stevens habe er Probleme gehabt. "Anfangs lief alles gut. Nach dem Trainerwechsel war es für mich aber noch schwieriger", betont der 21-Jährige.

Die Gründe liegen für Mendyl auf der Hand. Stevens gilt als Disziplinfanatiker und ließ ihm seine Verfehlungen im Abstiegskampf der Bundesliga nicht durchgehen. "Es hatte keine sportlichen Gründe, es war eine Frage der Disziplin. Ich war oft zu spät, was mich aus dem Kader verdrängte", sagt er.

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In Frankreich läuft es für den marokkanischen Nationalspieler wieder besser. Die letzten vier Spiele absolvierte er für Dijon über die volle Distanz, am Samstag gab es beim 2:1-Erfolg in Reims den ersten Sieg für den Tabellenletzten der Ligue 1. Mendyl hofft, dass er ab der kommenden Saison einen neuen Anlauf beim deutschen Überraschungsklub nehmen kann. "Wir machen alle Fehler und bekommen alle eine zweite Chance", meint der Flügelspieler. Er baut auf die Lehren seiner ersten Saison in Deutschland. "Ich habe gelernt, dass man im Fußball sehr streng sein muss. Die Disziplin ist sehr wichtig. Auf dem Feld habe ich taktisch gelernt, was Pressing und Positionsspiel angeht."