Paderborn. Nach dem 0:1-Rückstand beim SC Paderborn triumphiert Schalke noch mit 5:1. S04 kann nun tatsächlich einen guten Saisonstart bilanzieren.
Auf der Tribüne lag sich der halbe Schalker Vorstand in den Armen. Jochen Schneider und Alexander Jobst fielen sich nach dem Tor zum 4:1 um den Hals, und Peter Peters, der Dritte im Bunde, stieß nur deswegen nicht dazu, weil er einen Platz entfernt saß. Kurzum: Die Herren des Vorstandes feierten den fulminanten Schalker 5:1-Sieg beim SC Paderborn am Sonntagabend genauso begeistert wie die mitgereisten Fans und die Spieler auf dem Platz. Und Trainer David Wagner wiederholte das, was er schon vor dem Spiel gespürt hatte: “Die Jungs waren total auf Zug. Man hat gemerkt, dass die richtig Lust auf dieses Spiel hatten.”
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Schalke nahm den Aufsteiger SC Paderborn nach allen Regeln der Kunst auseinander - ein eindrucksvoller Auftritt, mit dem sich der Vorjahres-Abstiegskandidat in der Tabelle auf Platz sechs geschoben hat. Auch Paderborns Trainer Steffen Baumgart staunte: “Das war für uns eine Reise, ein hochverdienter Sieg.”
Überragender Mann bei Schalke war Amine Harit, der zwei Tore schoss: Zunächst das vorentscheidende 3:1 in der 71. Minute und dann auch noch das 5:1 in Minute 85. Der marokkanische Nationalspieler spielt nach seinem Vorjahres-Tief jetzt wieder wie befreit auf. Die weiteren Schalker Treffer steuerten Salif Sané (33.), Suat Serdar (50.) und der eingewechselte Ahmed Kutucu (83.) bei - danach fielen sich Schneider und Jobst um den Hals und die Fans veranstalteten eine Party in Paderborn.
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Dabei war Paderborn in der 8. Minute durch einen Kopfball des früheren Duisburgers Cauly Oliveira Souza sogar mit 1:0 in Führung gegangen. Wagner tadelte da das Defensivverhalten (“Schlecht verteidigt”), zumal er wusste: “Wenn die Paderborner in Führung gehen, dann können die dir richtig weh tun.” Und von Schalke weiß man, wie die Mannschaft auf einen solchen Rückstand in der Vergangenheit meist reagiert hat: Zerfahren und konzeptlos. Nicht aber das Team diesmal: Schalke spielte einfach weiter wie zuvor, drückte und drängte auf den Ausgleich und erspielte sich schon in Halbzeit eins “wahnsinnig viele gute Tormöglichkeiten” (Wagner). Die vielleicht größte vergab Mark Uth in der 28. Minute, als er an der Fußabwehr von Paderborns Torwart Jannik Huth scheiterte. Uth feierte dennoch ein gelungenes Bundesliga-Comeback nach langer Verletzungspause: “Er hat das richtig gut gemacht”, lobte Wagner: “Sicher hätte er ein Tor machen können, aber wie Burgi und er da vorne gelaufen sind, war schon richtig gut.” Burgstaller ging beim Schalker Scheibenschießen leer aus - es machte nichts, weil die anderen trafen.
Schalke hat nach vier Spielen sieben Punkte auf dem Konto
Schalke kann damit in diesem Jahr tatsächlich nun einen guten Start in die Saison bilanzieren: Mit sieben Punkten nach vier Spielen sind die Königsblauen voll auf Kurs. “Sieben Punkte sind nach vier Spielen in Ordnung”, urteilte Sportvorstand Jochen Schneider nüchtern.