Gelsenkirchen. Über den Umweg Dijon versucht Linksverteidiger Hamza Mendyl, wieder Fahrt aufzunehmen. Der nächste Teil unserer Serie “Tschüss Schalke“.
Wenn es um die schnellste Gelbsperre in der Bundesliga geht, ist Hamza Mendyl zumindest im Favoritenkreis dabei: Nach seinem Wechsel zum FC Schalke 04 sammelte der Linksverteidiger fünf Verwarnungen in nur sechs Partien. Der damalige Schalker Manager Christian Heidel nahm die ungestüme Verteidigen von Mendyl mit Humor: „Ab und zu brmst er zu spät. Der Junge ist 21 Jahre alt. Das muss er noch lernen.“
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Der Lerneffekt bei Mendyl hielt sich allerdings in Grenzen. Zwar wurde immer wieder sein „supertoller Speed“ gelobt, aber im zwischenmenschlichen Bereich haperte es. Mendyl trat in mehrere Fettnäpfchen, leistete sich disziplinarische Verfehlungen und wurde im Frühjahr 2019 von Schalkes Jahrhunderttrainer Huub Stevens suspendiert.
Leistungs-Argumente fehlten
Mendyl soll mehrere Arzttermine verpasst haben. Stevens stellte dem marokkanischen Nationalspieler, der für sechs Millionen Euro vom französischen Erstligisten OSC Lille kam, zwar in Aussicht, dass er ins Profitraining zurückkehren kann, doch dazu kam es nicht, weil offenbar auch die entsprechenden Leistungs-Argumente beim Training in der Schalker Reservemannschaft fehlten.
Bei einem Fantreffen im Mai gelobte Hamza Mendyl reumütig Besserung. Und räumte sein Fehlverhalten ein. „Huub Stevens mag es überhaupt nicht, wenn man zu spät kommt. Deswegen haben wir ein paar Schwierigkeiten.“ Mendyl kündigte bei der Gelegenheit an, in seiner zweiten Saison auf Schalke „voll angreifen“ zu wollen. Doch dazu kam es nicht. Mendyl wechselte vor wenigen Wochen auf Leihbasis zum französischen Erstligisten Dijon. Seine Zwischenbilanz: Ein 14-minütiger Einsatz bei der 0:2-Niederlage gegen SCO Angers. Mendyl steckt mit Dijon, das derzeit auf Platz 20 rangiert, mitten im Abstiegskampf.
Drei Millionen Marktwert verloren
Wie es für den Defensivspieler, der 13 Länderspiele für Marokko bestritten hat, auf Schalke weitergeht, ist noch offen. Mendyls Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2023. Durch seine schwache Schalke-Saison sank der Marktwert des 21-Jährigen laut den Experten des Portals transfermarkt.de von sieben auf vier Millionen Euro. Dijon hat die Möglichkeit, Mendyl per Kaufoption fest zu verpflichten. Schalkes Verantwortliche, die ihre Kader-Aufräumarbeiten noch nicht beendet haben, werden genau abwägen, ob ein zweiter Anlauf mit Mendyl Sinn macht.