Gelsenkirchen. Yevhen Konoplyanka schrieb Derbygeschichte. So richtig an kam er auf Schalke trotzdem nicht. Der nächste Teil unserer Serie “Tschüss Schalke“.
In die Schalker Geschichtsbücher hat sich Yevhen Konoplyanka gleich zweimal eingetragen. Der ukrainische Flügelflitzer war bei der legendären Aufholjagd im November 2017 dabei, als die Königsblauen aus einem 0:4-Rückstand noch ein 4:4 bei Borussia Dortmund machten - und anschließend Derbysieger-T-Shirts drucken ließen. Konoplyanka war am zweiten Schalker Tor durch Amine Harit beteiligt. Und „Kono“ servierte den Ball zum Ausgleichstor durch Naldo. Doppel-Vorbereiter im Derby. Es gibt Schlimmeres. Beim 2:0 im Rückspiel knallte Konoplyanka die Kugel zur Schalker 1:0-Führung in die Maschen – und stellte sich in Helden-Pose vor der Nordkurve auf.
Alleine mit diesen beiden Spielen hätte sich Konoplyanka, der im Sommer 2016 zunächst auf Leihbasis vom spanischen Erstligisten FC Sevilla kam und dann für 12,5 Millionen Euro fest verpflichtet wurde, bei diversen Top-Klubs bewerben können. Aber es gab auch den anderen, den zweikampfschwachen und blassen „Kono“, der zum Beispiel im Europa-League-Hinspiel in Amsterdam (0:2) die klare Anweisung bekam, Eckbälle hoch in den Strafraum zu schlagen. „Kono“ interpretierte „hoch“ etwas anders und knallte eine Ecke kurz vor Abpfiff kniehoch in die Ajax-Verteidiger.
S04-Trainer war damals Markus Weinzierl, mit dem der Offensivmann nie richtig warm wurde. In einem Interview nannte Konoplyanka Weinzierl einen „Feigling“. Ein paar Wochen später war Weinzierl entlassen. Und Konoplyanka ging in sein zweites Jahr auf Schalke, in dem er die erwähnten Derby-Highlights setzte. Auch unter Domenico Tedesco schaffte es Konoplyanka trotz hervorragender Ballbehandlung nicht zum Stammspieler. Tedesco gruppierte Konoplyanka zwar bei den besten S04-Fußballern ein, haderte aber mit dem Spieltempo des Routiniers, für den nie so richtig Platz im Schalker System war.
Neustart in seiner Heimat
Neu-Trainer David Wagner legte sich früh fest: Kein Platz für Kono. Der Offensivmann zog seine Konsequenzen und heuerte bei Schachtjor Donezk in der Ukraine an. In seiner Heimat besitzt er einen großen Namen, genießt großen Respekt. Auf Schalke geht er als teurer Flop mit einem Jahresgehalt von vier Millionen Euro in die Klubgeschichte ein. Und als ein Flop, der Derbygeschichte schrieb.