Gelsenkirchen. Schalke 04 hatte einen Wunschstürmer, doch der wollte seinen Verein nicht verlassen. Und eine B- oder C-Lösung wollten die Königsblauen nicht.

Ein Last-Minute-Abgang durch Yevhen Konoplyanka, aber kein Neuzugang mehr auf den letzten Drücker: Schalke konnte am letzten Transfertag nicht das umsetzen, was eigentlich geplant war. Der Grund: Der von Schalke fest ins Visier genommene Sturm-Kandidat wollte seinen Verein nicht verlassen.

Angedacht war von Schalke eine Leihe des Angreifers, der im Ausland unter Vertrag steht. Mit dem Verein wäre Schalke klargekommen, aber da der Spieler nicht wechselwillig war, hat sich die Sache zerschlagen.

Eine weitere Alternative für Schalke, aber nicht der Wunschkandidat Nummer eins, wäre noch der Leipziger Angreifer Jean-Kevin Augustin gewesen, der sich aber bereits zuvor für eine Rückkehr in seine französische Heimat zur AS Monaco entschied. Auch der Tscheche Patrick Schick (AS Rom) war nicht zu haben – er ging nach Leipzig.

Schalke verzichtete auf Last-Minute-Einkauf

Und weil Schalke keine B- oder gar C-Lösung wollte, verzichteten die Königsblauen auf einen Last-Minute-Einkauf. Trainer David Wagner, der noch auf einen echten Stoßstürmer gehofft hatte, muss nun mit dem vorhandenen Personal im Angriff auskommen. Alternativen im Kader gibt’s noch – allerdings nicht den gewünschten Stoßstürmer.

Zum einen: Mark Uth, der in dieser Saison aufgrund einer inzwischen auskurierten Verletzung noch gar nicht zum Einsatz gekommen ist. Uth, der vor einem Jahr noch in der Nationalmannschaft debütiert hat, hat zu seiner Zeit in Hoffenheim seine Torjäger-Qualitäten unter Beweis gestellt. Auf Schalke hat er allerdings noch nicht überzeugt.

 Zum anderen: Sturm-Talent Ahmed Kutucu. Der Liebling der Schalker Fans kam in dieser Saison bislang nur als Joker zum Zug. Langfristig hat er jedoch ohne Zweifel das Potenzial zum Stammspieler.

Gegenüber der vergangenen Saison hat Schalke mit Breel Embolo und Cedric Teuchert zwei Stürmer abgegeben, aber mit Benito Raman (von Fortuna Düsseldorf) auch einen dazu geholt. Der andere erhoffte Einkauf hat sich zerschlagen.

So lief’s bei Bentaleb und Konoplyanka

Am letzten Transfertag kam heraus, warum sich der fest geplante Wechsel von Nabil Bentaleb zu Werder Bremen zerschlagen hat: Der Mittelfeldspieler ist nicht fit, er musste in Lyon am Meniskus operiert werden und fällt zwei bis drei Monate aus. Damit bleibt Schalke zumindest bis zum Winter auf Bentaleb sitzen, spart vorerst aber wenigstens dessen Gehalt ein...

Diese Spieler haben Schalke in diesem Sommer verlassen

Ganz von der Gehaltsliste bekommen hat Schalke zumindest noch Yevhen Konoplyanka: Schalke ließ den Ukrainer ablösefrei zu Schachtjor Donezk ziehen. Der Grund: Dadurch spart Schalke Konoplyankas Jahresgehalt von fünf Millionen Euro ein sowie eine Sonderprämie, die dem Spieler sonst noch zugestanden hätte. Vor drei Jahren hatte Schalke noch 12,5 Millionen Euro Ablöse für Konoplyanka gezahlt.

Breel Embolo ist somit der einzige Spieler, für den Schalke in diesem Sommer eine nennenswerte Ablösesumme kassiert hat: Der Angreifer wechselte für geschätzte zehn Millionen Euro zu Borussia Mönchengladbach – allerdings auch ein dickes Verlustgeschäft gegenüber den 22,5 Millionen Euro, die Schalke vor drei Jahren für Embolo gezahlt hatte.

Ansonsten hat Schalke den Kader nur durch Leihgeschäfte aufräumen können: Ralf Fährmann (Norwich City), Sebastian Rudy (TSG Hoffenheim), Hamza Mendyl (FCO Dijon), Cedric Teuchert (Hannover 96) und Pablo Insua (SD Huesca) stehen in einem Jahr wieder auf der Matte, Bernard Tekpetey (Fortuna Düsseldorf) in zwei Jahren.

Die weiteren Abgänge aus dem Profikader: Sascha Riether hat seine Karriere beendet und ist jetzt Lizenzspieler-Koordinator auf Schalke, Jeffrey Bruma kehrte nach einer Ausleihe zum VfL Wolfsburg zurück.