Gelsenkirchen. Schalkes Offensivmann Mark Uth fühlt sich nach fünfmonatiger Pause gut und brennt auf Bundesliga-Einsätze. Der Konkurrenzkampf ist eröffnet.

Es wirkt fast so, als würde Mark Uth über einen eingebauten Zeitrechner verfügen. „Fünf Monate und eine Woche“, sagt der Stürmer des FC Schalke 04, bevor die eigentliche Frage nach seiner Ausfallzeit eigentlich so richtig gestellt ist. Uth hatte sich im April beim DFB-Pokalspiel gegen Werder Bremen (0:2) an einer Sehne im Adduktorenbereich verletzt, musste das Stadion auf Krücken verlassen und sich anschließend in Basel einem komplizierten operativen Eingriff an der Leiste unterziehen.

Danach folgte eine lange Phase des geduldigen Heranarbeitens. Im Trainingslager in Österreich steigerte Uth die Belastung, verpasste aber den Liga-Start. Nach dem Testspiel gegen Drittligist Viktoria Köln (2:4), bei dem der Offensivmann das zwischenzeitliche 1:2 erzielte und insgesamt sehr spielfreudig wirkte, soll es nun wieder aufwärts gehen.

„Ich habe Bock“, versichert der frühere Hoffenheimer. Uth sieht keinen Grund, sich in Zurückhaltung zu üben. Er steht buchstäblich in den Startlöchern. „Ich fühle mich gut, brenne dafür und dränge darauf. Ich will unbedingt wieder auf dem Platz stehen.“

Eine Hemmschwelle spürt der Routinier nach der langen Leidenszeit nicht mehr. „Meine Verletzung konnte ich total ausblenden. Seit einigen Wochen fühle ich mich richtig frei“, versichert Mark Uth. Auch der Köln-Test ließ keine Unsicherheit aufkommen. Ganz im Gegenteil. Uth merkt, dass er wieder dicht dran ist an der Startformation. „Ich habe gegen Köln keine Schmerzen gespürt. Es war cool, wieder zu spielen, und es hat Spaß gemacht.“

Stammplatz? Schalkes Mark Uth bleibt cool

Diesen Spaßfaktor will er bei Schalke auch in den Ligaspielen zeigen. Dass er keinen Freibrief hat, weiß Uth selbst am besten, zumal Amine Harit auf der zentralen Offensivpositionen bisher einen vielversprechenden Eindruck hinterlassen hat. Uth bleibt trotzdem cool. „Konkurrenz“, sagt er gelassen, „gehört dazu. Jeder will spielen, jeder will alles raushauen. Das ist auch gut so. Im Endeffekt entscheidet der Trainer.“

Auch interessant

Die Frage, ob Uth eher in vorderster Linie oder aber als dynamischer Taktgeber im Mittelfeld eingeplant ist, scheint bei den Königsblauen noch nicht vollständig geklärt. „Wo ich spiele, weiß ich nicht genau. Das entscheidet auch der Trainer. Ich kann vorne drin spielen, auf der Zehn. Im Zentrum fühle ich mich wohl“, sagt Mark Uth.

Schalkes neuer Coach lässt sich bei der Personalie noch nicht in die Karten schauen, verrät aber immerhin, was er von seinem Offensivmann grundsätzlich hält. Im Interview mit den Ruhr-Nachrichten sagte Wagner: „Für mich ist der lange verletzte Mark Uth gefühlt unser Neuzugang im Angriff. Er ist ein Spieler, den ich aus der Distanz vor allem als technisch hervorragenden Fußballer wahrgenommen habe.“ Mittlerweile kann Wagner seinen Rückkehrer auch aus nächster Nähe begutachten. Vor allem Uths „körperliche Präsenz“ findet Wagner „begeisternd“, was darauf schließen lässt, dass die Tür Richtung Stammplatz offen steht.

Nur vier Tore im ersten Jahr für Schalke

Seine erste Saison bei den Königsblauen stand unter keinem guten Stern. Uth kam mit großen Vorschusslorbeeren aus Hoffenheim, hatte 14 Tore für die Kraichgauer erzielt, dazu acht Vorlagen geliefert und galt dadurch als großer S04-Hoffnungsträger. Seine Bilanz aus dem ersten Schalke-Jahr: 29 Pflichtspiele, vier Tore, drei Vorlagen. Uth weiß, dass er mehr drauf hat. Und das will er jetzt umgehend unter Beweis stellen.