Gelsenkirchen. Nabil Bentaleb absolviert auf Schalke sportmedizinische Tests. Doch der Spieler steht weiter zum Verkauf. Und was ist mit Yevhen Konoplyanka?

Hier der Schalker Schwabe Jochen Schneider, dort die kühlen hanseatischen Kaufleute des SV Werder Bremen: Allein diese Konstellation ließ bis zum Dienstag darauf schließen, dass das Transfer-Geschäft zwischen Schalke 04 und Werder Bremen um Nabil Bentaleb mit Ruhe und Bedacht abgewickelt wird. Bis am Dienstag Bremens Sportchef Frank Baumann, übrigens kein gebürtiger Hanseat, den Poker mit einer Äußerung anheizte: „Wir haben weiter Interesse an Bentaleb, der Spieler kann sich auch einen Wechsel nach Bremen vorstellen“, sagte Baumann zunächst. Und dann: „Derzeit sieht es aber so aus, dass Schalke ihn wieder integrieren will.“

Bentaleb wieder im Schalker Kader? Solche Kapriolen machen sie selbst auf Schalke nicht...

Schalkes Vorstand Jobst: "Das gehört sich einfach so"

Wahr ist, dass der Mittelfeldspieler seine Reha nach einer Leistenoperation in der Sommerpause inzwischen abgeschlossen hat und nun auf Schalke vorstellig wird: Dabei geht es um die üblichen sportmedizinischen Leistungstests, die Bentaleb auf Schalke machen darf. „Solange er ein Spieler von Schalke 04 ist, wird er auch als solcher behandelt. Das gehört sich einfach auch so“, sagte Schalkes Marketing- und Kommunikationsvorstand Alexander Jobst dazu der WAZ. Von einer Wiedereingliederung Bentalebs in den Trainings- oder gar Spielbetrieb auf Schalke sprach Jobst allerdings nicht. An der grundsätzlichen Haltung, dass der Spieler zum Verkauf steht, hat sich nach WAZ-Informationen nichts geändert.

Möglicherweise ist Baumanns Äußerung über Bentaleb Teil seiner Verhandlungstaktik, um die Konditionen zu drücken – so wird es auch der Weser interpretiert. Denn einig sind sich Schalke und Werder noch nicht über das angestrebte Leihgeschäft: Strittig sind vor allem noch die Details der Kaufoption nach einem Jahr. Für die laufende Saison will Werder Bentalebs Gehalt übernehmen, was Schalke wiederum entlasten würde: Der Klub will ja bekanntlich selbst noch einen Stürmer und einen Linksverteidiger verpflichten. Im Gespräch sind für diese Positionen der Tscheche Patrick Schick (AS Rom) und der Spanier Juan Miranda vom FC Barcelona.

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Wann es in Sachen Schalke, Bremen und Bentaleb eine Entscheidung gibt, steht noch nicht fest: Nachdem zum Ende der vergangenen Woche – wie berichtet – die Vorstellungen zwischen den Vereinen ausgetauscht wurden, hat es in den letzten Tagen keine Bremer Signale mehr an Schalke gegeben – bis zur Äußerung von Werder-Sportchef Baumann am Dienstag. Der Poker könnte sich womöglich bis zum Schluss des Transferfensters ziehen, vielleicht sogar bis zum allerletzten Tag am 2. September. Ein Last-Minute-Deal.

Konoplyanka könnte auf Schalke eingegliedert werden

Ebenfalls noch auf der Schalker Verkaufsliste steht Angreifer Yevhen Konoplyanka, der seit Wochen einen neuen Verein sucht – aber keinen Interessenten findet, der eine für Schalke akzeptable Ablösesumme zu zahlen bereit ist. Schalke hatte den Ukrainer vor drei Jahren für 12,5 Millionen Euro vom FC Sevilla geholt, vor allem türkischen Interessenten war er jetzt nur noch etwa drei Millionen Euro wert. Mittlerweile glaubt man auf Schalke nicht mehr wirklich daran, dass hier noch einmal Bewegung reinkommt, und deswegen überlegen die Königsblauen bei Konoplyanka tatsächlich, ihn nach Transferschluss wieder einzugliedern.

Der Unterschied zwischen Bentaleb und Konoplyanka: Der eine wurde auf Schalke mehrfach suspendiert, der andere hat sich nie etwas zuschulden kommen lassen.

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